Verloren im Finsterwald
Datum: 12.09.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bybumsfidel
... Moritz ihm ins Wort.
„Das hab ich dann auch gesehen. Jedenfalls ließ die Tussi sich nicht abwimmeln und fing an eine Riesenshow zu machen. Also was blieb mir anderes übrig, so habe ich sie irgendwann einbestellt ins Versuchslabor."
„Du bist dir sicher, dass das keine Rache war? Von wegen der Streiche, die du immer deinen Kollegen spielst?"
„Mittlerweile ja. Natürlich war das auch mein erster Gedanke, aber als ich sie gesehen hab, dachte ich, mich trifft der Hammer. Weißt du, was ich gesagt hab?"
„Spann mich nicht auf die Folter! Woher soll ich das wissen? War ich dabei?"
„Tag Doris", hab ich gesagt, „was machst du denn hier?"
„Doris? Was wollte die denn bei dir?"
„Es war ja nicht Doris, du Hirn. Aber sie sah im ersten Moment genau so aus. Nur ohne dieses ganze Piercing."
„Doris hat keine Zwillingsschwester", war sich Moritz sicher.
„Dafür hab ich ihre Doppelgängerin kennengelernt. Aber der Hammer kommt noch. Sie hatte unser neues Haarwuchsmittel ausprobiert und war auch voll zufrieden."
„Na dann ist doch alles in Ordnung."
„Ja, denkste. Wunderbar volles glänzendes Haar, wie Doris eben, doch dann hat sie mit dem Zeug ihre Muschi gewaschen. Angeblich versehentlich. Jetzt kann sie keinen Schritt mehr gehen, ohne sich auf die Wolle zu treten."
„Verstehe ich nicht."
„Man merkt, dass du schwul bist", seufzte Max. „Mensch, ihre Schamhaare sind gewachsen wie nix und wachsen immer weiter."
„Dann soll sie sie doch rasieren."
„Hab ich auch ...
... gesagt, aber die wachsen dann noch schneller."
„Die spinnt. Hast du dir das zeigen lassen?"
„Das ist es ja gerade. Was meinst du, warum ich so durch den Wind bin?"
Jetzt musste Moritz doch grinsen. Max war stockschwul und hatte, im Gegensatz zu ihm, nie etwas mit einer Frau gehabt. Er kannte zwar Doris nackt, wusste das sie rasiert und sogar gepierct war, hatte sie sich aber immer auf Armlänge vom Leib gehalten. Und jetzt das. Moritz konnte sich lebhaft vorstellen, welche Überwindung es Max gekostet haben musste, dieser Frau Puntz zwischen die Beine zu schauen.
Apropos Doris. Wo blieb die nur?
„Ich schau mal eben, ob Doris in ihrem Zimmer ist", sagte Moritz und ging nachsehen.
„Sie schläft", erklärte er, als er wieder kam, „hat vermutlich ihre Tage."
Doris legte sich schon mal hin, wenn die Rotfront vorbei kam und sie peinigte und schlief zwölf bis sechzehn Stunden durch. Kein Grund zur Sorge.
„Gut", erwiderte Max erleichtert, „ich möchte auch nicht, dass sie das erfährt. Das ist dann doch zu peinlich."
„Na dann sag endlich, was passiert ist. So schlimm wird es ja wohl nicht gewesen sein."
„Hast du eine Ahnung! Also sie erzählt mir ihr Problem und ich glaube ihr kein Wort. 'Ich verstehe ja, dass das ungewöhnlich ist', quengelt sie, 'aber ich komme bestimmt nicht her, um sie abzuzocken. Ich möchte, dass sie sich das mal anschauen und mir etwas geben, dass das endlich wieder aufhört.'
Na gut, denke ich, was bleibt mir anderes übrig. Also schließe ...