1. Der Pastor und das Mädchen


    Datum: 13.09.2020, Kategorien: Sonstige, Autor: Hassels

    ... weil sie ihn verraten wollte. Katja ist nicht nur Deine Nichte, sondern auch Annikas Halbschwester."
    
    Alles zusammen war zuviel für Petra. Sie sackte in sich zusammen und fiel auf den Boden. Hätte Annika sie nicht abgefangen, wären schlimme Verletzungen die Folge gewesen. Alle kümmerten sich jetzt um Petra, Annika hatte dabei den größten Anteil, ihrer Jugend geschuldet.
    
    Um 13:30 blickte sie auf ihre Uhr und erschrak. Sie hätte vor dreißig Minuten eigentlich das Mittagessen servieren müssen. Sie rief Georg auf dem Handy an, der sich über ihre Fürsorglichkeit, fast amüsierte. Ich werde schon nicht verhungern, und um 14:30 wolle man sich im Krankenhaus treffen. Auf dem Weg ins Krankenhaus erzählte Annika ihrer Mutter von der außergewöhnlichen Rolle des Pastors in diesem Fall. Am Krankenbett von Katja, erlebten dann Großeltern und Mutter die nächste Überraschung. Als Annika Katja ansprach öffnete diese die Augen. Den linken Arm und das rechte Bein konnte sie jetzt auch schon bewegen. Dann betraten auch noch der Pastor und der Chefarzt das Zimmer. Es war ein allgemeines Händeschütteln. Annika merkte das Katja etwas sagen wollte und ging ganz nah mit ihrem Ohr an sie heran. Zwischendurch strich sie Katja über Haar und Wangen und küsste sie, während die anderen noch miteinander beschäftigt waren. Dann wurde das Krankenzimmer von einem lauten Geräusch durchzogen. Katja sprach nicht, sie schrie:
    
    "Ich liebe Dich Annika."
    
    Dann war erst mal Ruhe. Alle verließen auf Weisung des ...
    ... Chefarztes das Krankenzimmer. Nur Katja und Annika blieben zurück. Wieder streichelte Annika ihre kleine Schwester, küsste sie, doch jetzt kam ihr beim Kuss auf den Mund eine Zunge entgegen. Das wollte sie aber nicht, Katja versuchte es auch nicht wieder. Annikas Hände wanderten unter Decke und Krankenhemd von Katja, sie gab ihr den Hautkontakt, der eine Gänsehaut auslöste. Katja begann sich richtig zu bewegen, nahm Annikas Hand und führte die zu ihrer Brust. Annika zuckte, nahm ihre Hand aber dort weg:
    
    "Nicht Katja, ich liebe Dich auch, aber weil Du meine Schwester bist."
    
    Ganz leise hatte Annika es gesagt, da es im Raum so still war. Dann gab sie Katja noch einen Kuss: "Bis morgen, kleines. Übe weiter fleißig mit Dr. Hauptner."
    
    Dann verließ Annika das Krankenzimmer und bat Mutter und Großeltern, hinein zu gehen.
    
    "Nimmst Du mich mit Georg? Ich habe da noch eine Menge Arbeit nachzuholen."
    
    Wortlos nahm Georg ihre Hand und sie gingen zum Auto. Von hinten sahen sie wie ein Händchen haltendes Pärchen aus. Im Pfarrbüro begrüßten sie Frau Petermann, die gerade das Pfarrbüro schließen wollte. Es waren die ersten Worte seit dem Krankenhaus. Annika bereitete schnell Tee und Abendbrot. Dann nahm sie seine Hände, streichelte darüber und sah ihm tief in die Augen.
    
    "Du bist ein ganz toller Mensch, Georg Müller. Der Pastor Müller war und ist der Mensch dem ich zurecht vertraue. Georg Müller ist der Mann in den ich mich verliebt habe. Weil ich Dich so liebe, werde ich Dich ...