Eigentlich wollte ich nur Zigarette
Datum: 16.09.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byjannis
... könnte.
Zwischen einem weit ausladenden Rosenspalier fand ich eine Gartenlaube. Dunkelgrün, mit diagonal gekreuzten Latten als Fensterersatz. Das kleine sechseckige Holzbauwerk wurde gekrönt von einem, nach oben spitz zulaufenden Dach, das sich wie ein türkischer Hut über den Innenraum legt.
Oft gebraucht schien dieses Kleinod nicht zu sein. Durch die offene Seite sah ich im Inneren Liegestühle und Gartengeräte stehen. Die Bank entlang der fünf geschlossenen Abschnitte der Innenwand lud mich ein. Ich kam dieser Einladung gerne nach. Da saß ich, gerettet vor der Peinlichkeit von eben. Wie konnte das geschehen. Wie war es möglich, dass ich, innerhalb eines Nachmittags, meine ganze, Zurückhaltung aufgeben, meinen Bedürfnissen nachgeben, und einfach, zu tanzen begann.
Bisher gab es immer einen guten Grund, nicht auf eine Tanzfläche zu gehen, mich nicht ungeniert vor anderen zu bewegen. Selbst in jungen Jahren gab es einen Grund nicht in die Tanzschule zu gehen. Dieses alberne Rumgehopse war meiner nicht würdig. In Wirklichkeit hatte ich mich natürlich geniert, befürchtete, mich vor den anderen zu blamieren. Es gab wahrscheinlich auch noch viele andere Gründe.
Die Vögel im Park stimmten ihren Abendgesang an, das Gezwitscher wurde vielfältiger und lauter. Jede einzelne Vogelstimme schwang in mir eine Saite an und bald schien ich erfüllt von einem Orchester, das innen spielte und außen eine Gänsehaut erzeugte. Es kam der Moment, an dem ich pfeifend einstimmen wollte, ...
... doch da meldete sich mein Kobold, der mir riet diesen Blödsinn zu unterlassen.
Ich war freier, aber nicht frei geworden an diesem Nachmittag. Das konnte ich an dieser Reaktion deutlich spüren. Ich beschloss aufzustehen, und die Runde, um das Haus zu Ende zu gehen. Die langen Wege durch Rosenbeete, vorbei an kleinen Obstbäumen, führten um die Ecke der Villa, wieder auf den Platz unter der Linde. Susi, Charlotte und Ilona waren in einer angeregten Unterhaltung, als ich in Hörweite kam. Sie diskutierten über eine Fotoreportage, an der Ilona zu arbeiten schien. Es machte den Eindruck, als ob Susi ihr Anregungen für diese Aufgabe gab.
Ich setzte mich still dazu, nahm das Champagnerglas und schlürfte leise an dem leicht abgestandenen Getränk. Susi hatte ihr Kleid bis zu den Oberschenkeln nach oben geschoben und saß breitbeinig neben Charlotte. Mein Blick heftete sich an ihre Beine. Sie hatte nicht nur Schuhe, mit hohen Absätzen, das, waren Stiefel, bis über die Knie. Schwarze Lackstiefel mit silbern glitzernden Ösen. Das Schuhwerk, von unten bis oben über Kreuz geschnürt, war nicht klobig, sondern elegant und ihren Beinen angepasst, als sei es maßgeschneidert.
Mit einem Ast zeichnete sie im Kies Skizzen auf, um Ilona die Winkel und Entfernungen zu demonstrieren, aus denen sie die Aufnahmen machen sollte. Charlotte schien die Ausführungen zu verfolgen und derselben Meinung zu sein. Nickend pflichtete sie Susi bei.
"Ich werd's so machen, das ist mit Sicherheit die beste ...