Eigentlich wollte ich nur Zigarette
Datum: 16.09.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byjannis
... rote Lederhandtasche!"
"Selbstverständlich", gab Charlotte ihr zu wissen und strich ihr dabei mit einer fürsorglichen Bewegung über den Handrücken.
Sie kniff die Augen zu und nickte.
Jetzt musste ich endgültig doof ausgesehen haben. Es war, als ob ich den Überblick gänzlich verloren hätte.
"Ja, es ist so", hob Charlotte leise an",ich bin die Freundin mit dem Lederwaren Geschäft. Ich habe dir ja gesagt, du wirst alles über mich erfahren, aber erst mit der Zeit. Manches Mal vielleicht auch zufällig, wie jetzt und hier. Ich hatte es vermutet, dass ich mit dir nicht inkognito in dieses Lokal gehen kann. Aber wie du siehst, bin ich ja mitgegangen."
Ich war in der Stimmung, ihr eine Szene zu machen. Ihre Augen, aus deren hinterstem Winkel sie mich jetzt ansah, besänftigten mich augenblicklich wieder. Was war das für eine Frau? Als ob es darum ginge, wer länger den Augenkontakt des andren aushalten könnte, starrten wir uns beide in die Tiefe der Iris und schwiegen. Mich durchströmte wieder dieses Glücksgefühl, das Charlotte mit einem einzigen Blick, wie auf Knopfdruck bei mir auslösen konnte. Ich griff, ohne den Sichtkontakt zu unterbrechen, über den Tisch nach ihren Händen. In geheimnisvoller Weise schloss dies den Kreislauf zwischen sehen und spüren.
"Du bist eine eigenartige Frau, trittst als Fremde mitten in mein Leben, obwohl du schon immer um mich herum warst. Duzende Male saß ich alleine hier in diesem Restaurant, vielleicht warst du am Nebentisch, ich ...
... weiß es nicht, nun sitzen wir beide zusammen hier und alles ist anders. Ich denke du arbeitest in dem Geschäft, jetzt bist du die Besitzerin. Hast du mich jemals hier drinnen sitzen sehen?"
Anstatt meine Frage zu beantworten, seufzte sie leise:
"Ich liebe dich, glaub's mir ich liebe dich!"
"Ja, ich glaub's dir", konnte ich aus tiefster Überzeugung erwidern",ich liebe dich auch, selbst wenn ich's nicht verstehe."
Jorgos brachte den geharzten Wein und öffnete die gut gekühlte Flasche am Tisch. Er goss uns beiden ein. Hinter Charlotte stehend zwinkerte er mir zu. Mit einem staunenden Ausdruck im Gesicht wies er mit dem Kopf auf sie. Wie ein französischer Koch legte er hinter ihrem Rücken Daumen und Zeigefinger zusammen und küsst die Fingerspitzen.
"Exzellent!", blubberte er vor sich hin und versuchte einen französischen Akzent zu simulieren. Eine Mischung aus Freude darüber, dass Jorgos von meiner Begleiterin begeistert schien und der mir eigenen Peinlichkeit, von ihm bei einem Liebesabenteuer erwischt worden zu sein, machte mich verlegen.
"Was ist denn so exzellent?", wollte Charlotte wissen und drehte sich dazu nach hinten zu Jorgos. Ohne in Verlegenheit zu geraten, deutete er auf die Flasche.
"Dies ist ein besonders exzellenter Retsina, von ihm habe ich nur noch wenige Flaschen."
Diese charmante Schlitzohrigkeit hatte ich bei ihm bisher noch nie bemerkt. Um weiteren Fragen aus dem Weg, zu gehen, verdrückte er sich nun aber doch diskret. Maria brachte die ...