Eigentlich wollte ich nur Zigarette
Datum: 16.09.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byjannis
... Geduld aufbringen muss."
Ich nickte, sah ihr wieder in die Augen.
"Wahrscheinlich war das, gerade der falsche Weg. Ich hatte häufig das Gefühl mich gegen dich wehren zu müssen, dachte ... Entschuldige bitte, ich will ehrlich sein. Dachte, dass du einfach aus Neugierde alles wissen wollest und dich in meine Privatsphäre einmischen würdest, um Gesprächsstoff zu haben."
"Schätzt du mich so ein?"
"Seit heute nicht mehr! Hast du einen Augenblick Zeit? Wollte ich wissen.
"Ja, ich hab' das Telefon auf Ringruf geschaltet und jetzt kommt eh niemand mehr, warum?"
"Ich möchte uns beiden gern einen Kaffee besorgen, hast Du Lust?"
Sie nickte. Ich bot ihr einen Stuhl an und machte mich auf den Weg in die Küche.
"Was machst du nach hier?", fragte mich dort ein Kollege aus der Versandabteilung.
"Ich muss noch was abschließen, bevor ich gehe", antwortet ich, um das Gespräch nicht weiter ausufern zu lassen, und brühte die zwei Tassen auf.
Ich kam damit zurück in mein Büro und stellt fest, dass ich nicht wusste, ob Andrea, Milch und Zucker wünschte. Sie verneinte meine Frage und ich dachte für einen Moment: 'Noch eine, die den Kaffee schwarz trinkt.'
Wir saßen noch eine halbe Stunde zusammen und konnten viele gegenseitige Missverständnisse und auch Vorurteile entdecken. Andrea hatte mich für schwul gehalten, weil ich aus ihrer Perspektive nie Anzeichen von Sympathien für Frauen gezeigt hatte.
Ich wurde von einer Andrea überrascht, die nicht Klatschtante, ...
... sondern einfühlend, verständnisvoll und fürsorglich war. Ich musste wohl immer mit Scheuklappen durch die Welt gestiefelt sein. Als wir gingen, waren alle anderen schon weg. Andrea war noch schnell durch alle Büros gegangen, um die Lichter zu löschen und die Fenster zu schließen.
"Machst du das jeden Tag?"
"Ja das gehört zu meinen Aufgaben."
Auch das hatte ich nicht gewusst. Wir schlenderten zusammen zur Haltestelle.
"Wohin musst du?", fragte ich sie.
"Drei Haltestellen weiter als du", war ihre präzise Antwort.
"Woher weißt du, wo ich aussteige?"
"Wir sind schon oft zusammen, in selben Straßenbahn nach Hause gefahren, du hast es nur nie bemerkt. Ich bin immer weiter hinten eingestiegen und hab' dich dann die ganze Fahrt über von hinten beobachtet. Aber du hast nie zurückgesehen."
Heute saßen wir nebeneinander, plauderten noch bis zu meiner Haltestelle. Ich erinnerte Andrea noch einmal daran, dass ich am Freitag einen Ferien Tag nehmen würde, also nicht in der Firma erscheinen werde.
"Tschüss, und ein schönes verlängertes Wochenende!", rief sie mir noch nach, als ich ausstieg. Die automatischen Türen der Straßenbahn schlossen sich und der Tross setzte sich wieder in Bewegung.
Wir sahen uns nach, bis sie, außer Sichtweite war.
Ich ging noch zum Supermarkt, um mir Lebensmittel und Getränke für den kommenden Tag zu besorgen. Mit zwei schweren Tragetaschen beladen kam ich wieder zurück über die Straße. Ich stand vor den Schaufenstern auf denen mit ...