Eigentlich wollte ich nur Zigarette
Datum: 16.09.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byjannis
... zeigen, dass du dich ranmachen willst.'
Meine beiden Kobolde stritten sich mal wieder um die Vorherrschaft. Ich hatte was riskiert, vielleicht zu viel, aber ich war es mir selbst schuldig. Diese Frau hat mich vollkommen in ihren Bann gezogen. Ich bin wild nach ihr, muss dauernd an sie denken. Ich möchte zum Telefon greifen, ihr anrufen, mich notfalls entschuldigen für meine Unverfrorenheit.
'Nein, nein es war richtig! Wie sie, so muss auch ich einem solchen Impuls nachgeben können, ohne dass dies zum Bruch führt. Hatte ich mir nicht erst gestern vorgenommen, die Dinge anders anzugehen, mir und Charlotte mehr Freiheit zu erlauben?'
Jetzt sitze ich da, zermartere mir den Kopf. Ich versuche, als Gedankenspiel mir vorzustellen, was gewesen wäre wenn ... Wenn ich nicht hineingegangen wäre. Dann würde ich genau an derselben Stelle sitzen, mir Vorwürfe machen. Im Selbstgespräch würde ich zu mir sagen:
'Johann, du bist ein Feigling. Da hast du dich nun wieder nicht getraut.'
Meine beiden Kobolde gaben Ruhe. Beide Möglichkeiten haben ihr für und Wider.
Ich werde warten, auch wenn es mir schwerfällt, bis Charlotte reagiert. Ich beschließe, mich heute mal wieder meinem Hobby zuzuwenden, gehe hinein und starte den Computer. Ich werde noch duschen, mir Später noch einen Film im Fernsehen reinziehen, und dann wieder mal früh zu Bett gehen.
Ich nehme mein Horoskop auf den Bildschirm und starre auf die Zeichnung.
'Es ist dasselbe wie immer', denke ich. 'An meinem ...
... Horoskop hat sich nichts geändert.'
Ich vergleiche die aktuellen Konstellationen und glaube was zu sehen, dann wieder nicht.
"Quatsch", sag ich leise zu mir",lass das sein. Wenn du deine eigenen Positionen begutachten willst, dann ist immer der Wunsch der Vater des Gedankens, also lass es lieber."
Nein, schicksalsgläubig war ich nie mit der Astrologie umgegangen, das psychologische Verständnis war mir wichtiger. Und mir selbst, das haben die letzten Tage auf wundersame Weise gezeigt, war ich immer ein schlechter Berater gewesen. Zweiunddreißig Jahre alt, hatte sie gesagt.
Ich könnte doch mal versuchen ihr Horoskop zu basteln und sehen, was dabei herauskommt. Wieder Quatsch! Das wäre das Jahr 59, dreihundertfünfundsechzig mögliche Tage a' vierundzwanzig möglicher Stunden, das sind 525.600 Minuten. Ich gab den Versuch auf, ließ den Computer wieder runter fahren und nahm ihm den Strom.
Es war mir mit einem Mal klar, dass Charlotte mir fehlte, das Leben, das sie in den letzten Tagen in meine vier Wände gebracht hatte, konnte nicht von Computer ersetzt werden. Ich trat meinen Gang in die Dusche an.
Auch hier, Charlotte, Charlotte, Charlotte.
Die Handtücher vom Morgen lagen noch an Boden verstreut. Ich lachte still vor mich hin. Nur schon der Blick ins Badezimmer ließ das Spiel am frühen Morgen wie einen Film in mir abspulen. Wären die Tücher, als ich sie aufhob nicht noch ein wenig nass gewesen, ich hätte gedacht, das war ein Traum. Nachdem ich aufgeräumt hatte, ...