Eigentlich wollte ich nur Zigarette
Datum: 16.09.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byjannis
... Beleuchtung, alles wirkte zuträglich und unterstützte die Faszination, die mich ergriff. Aber auch mein eigener Körper meldete sich. Die Türe leise zuziehend schlich ich mich zurück in die Küche. Aus der Schublade griff ich mir zwei Alka-Selzer und löste diese auf. Die Kaffeemaschine umhüllte ich wieder mit einem Handtuch und brühte mir zwei doppelte Espresso, in die große Tasse.
Erst jetzt bemerkte ich, dass ich bis auf die Schuhe alle meine Kleider von Vortag noch am Leib trug. So schwer abgestürzt bin ich seit Langem nicht mehr. Mit der Tasse in der Hand betrat ich die Duschzelle. Ich platzierte sie auf der Seifenschale und gab dem Wasser den Weg frei.
Nach dem ersten Schreck wurde die Brause wärmer.
Zug um Zug erhöhte ich die Temperatur, bis ich nicht sie nicht mehr höher ertragen konnte.
Das heiße Nass prasselte über mich herein, mein ganzer Körper wurde zu einem glühenden Gebilde. Zwischendurch griff ich nach der Tasse und schlürfte, wie im Regen trinkend daran. Mit einem Ruck schob ich den Hahn nach rechts. Heiß wechselte auf kalt. Der Schock schüttelte mich durch.
Meine Haut schien sich am ganzen Körper zusammenzuziehen. Die Oberfläche zu spannen. Meine Arme, der Rücken und dann auch die Beine überzogen sich mit einer Gänsehaut.
Ich schnappte nach Luft. Als meine Zehen in der Duschwanne erste Anzeichen von Erfrierungen meldeten, begann ich, den Hebel wieder nach links zu schieben. Drei, viermal wiederholte ich diese Prozedur. Nun war ich wach, ...
... das Brummen in meinem Kopf war weg, ich konnte der selbst gewählten Folterkammer entsteigen.
Mit umgeschlagenem Handtuch brachte ich meine Tasse zurück zur Maschine, um eine weitere Füllung zu veranlassen. Es war erst sechs Uhr, die Stadt lag noch in der Feiertagsruhe. Halb sitzend halb liegend belegte ich meinen Balkonstuhl und genoss das Morgenkonzert der Singvögel. Mir gingen Jorgos Worte von Vorabend, durch den Kopf. Gestern hatte ich nicht lange nachgedacht. Der Demestika hatte seinen Teil dazu beigetragen, dass ich nicht viel überlegte. Heute Morgen sah das anders aus. Aber ich konnte grübeln, solange ich wollte, einen Reim auf diese Dinge brachte ich nicht zustande.
Kannten die Drei mich schon vor unserer Begegnung am Bahnhof? Wenn, ja, warum dann all die Umstände mit dem Auto und dem unbekannten Weg zur Villa von Susi. Kannte mich nur Charlotte? Wozu dann die beiden anderen Frauen? Nicht zuletzt kamen mir Gedanken über ein Spiel der Drei, aber was hatten sie dann vor mit mir? Und Charlotte, wenn alles nur ein Spiel ist, ist es ihre Liebe dann auch? Würde ich bald dahinter kommen, und wieder mal als Geprellter dastehen.
Uralte Ängste kamen da, aus lange nicht geöffneten Schubladen, ans Tageslicht. 'Nein', dachte ich, 'wenn ich etwas Derartiges erwarte, sollte ich lieber nicht zu der Einladung bei Susi gehen.'
Mir kam mein Spaziergang vom Montag in den Sinn. Habe ich nicht soviel Wundersames und Schönes erlebt, seit ich die Drei kenne. Wer gibt mir Anlass, ...