1. Das Freudenmädchen


    Datum: 03.06.2018, Kategorien: Romantisch Autor: Manuela Yasmina

    ... schon halb acht. "Was?" "Ich hab geschellt, aber keiner hat aufgemacht." "Stimmt, ich hab die Schelle abgestellt, damit wir ungestört sind." "Da hab ich Angst bekommen, daß was passiert ist und bin hoch. Ich hab doch noch immer deinen Zweitschlüssel. Hier." "Behalt ihn." "Danke." "Was ist los mit euch?" "Ich weiß es doch nicht. Ständig weint sie und sagt mir nicht wieso. Wo ist sie?" "Drüben im Schlafzimmer. Sie schläft. Ich hab ihr was gegeben, damit sie ruhiger wird. Als sie kam, hat sie gezittert wie Espenlaub." "Wir glauben, daß du zu lieb zu ihr bist. Zu zärtlich." "Soll ich sie vielleicht zweimal die Woche übers Knie legen und ihr den Hintern versohlen? Das mach ich nicht. Niemals. Das kann keiner von mir verlangen." "Das verlangt ja auch keiner. Aber du solltest vielleicht mal eine Woche von ihr fern bleiben. Fahr weg." Er schüttelte den Kopf. Beide sahen, daß er den Tränen nahe war. "Ohne sie einschlafen? Ohne sie wach werden? Sie nicht spüren. Nein. Das steh ich nicht durch." Doris schaute völlig entgeistert an ihm vorbei. Monique folgte ihrem Blick und sah, das Yasmin hinter Manfred stand. "Ich auch nicht.", flüsterte sie. Manfred sprang auf und stürmte um den Sessel herum. Beide nahmen sich in den Arm und drückten den anderen fest an sich. Stumm saßen die beiden anderen auf dem Sofa und sahen ihnen zu, wie sie sich küßten und ansahen. Jede von ihnen wünschte sich in diesem Moment, an Yasmins Stelle zu sein. So geliebt zu werden, das mußte himmlisch sein. ...
    ... Schließlich aber kamen sie zu ihnen. Sie redeten sehr lange, bis sie auf den Kern kamen. Yasmin konnte nicht begreifen, daß sie Manfred vor dem Abi nicht beruhigen konnte, er ihr aber jetzt die Anspannung und Nervosität nahm. Sie dachte, daß sie ihn nicht genug liebe, daß sie versagte. "Lämmchen, stell dir vor du mußt nach Bonn. Das geht. Und jetzt mußt du zum Mond. Das geht nicht. Und jetzt Manfred. Er ist Astronaut. Er kann nicht nach Bonn, er fliegt zum Mond." "Du und deine Vergleiche." "Nein, versteh mich richtig. Du bist stark. Du konntest ihm helfen, als es hart auf hart ging. Die Prüfungen. Für die kleinen Probleme, den Tests, da hattest du noch keine Lösungen. Das kommt noch. Er kennt die kleinen Probleme, deine Aufregung vor der Reise. Und kann dir helfen. Aber niemand weiß, ob er dir bei deinen großen helfen kann." "Dafür hab ich euch." "Ihr seid so stark. Ihr wißt es nur noch nicht. Wieso läßt du dich nicht einfach in seine Arme fallen. Laß dich führen. Wenn er etwas von dir möchte, dann wird er es dir schon sagen. Nur, dreh dich nie wieder von ihm fort." Yasmin nickte. "Danke. Ich glaube ich hab es kapiert. Ich steh tief in deiner Schuld." "Och, ich wüßte schon, wie du sie bezahlen kannst." "Ne, ne. Ich hab euch vorhin zugehört. Ich kann mir nur zu gut denken, was die Bezahlung ist." "Schade." Monique wurde sehr ernst. "Das wäre für mich das Schönste auf der Welt." "Ich weiß." "Äh, wovon redet ihr?" "Ja, das würde ich auch gerne wissen." Monique nickte Yasmin zu und diese ...
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