1. Walpurgisnacht


    Datum: 24.09.2020, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    ... begann, ihnen Noten zu geben - fürs Aussehen und die künstlerische Darbietung. Doch alle Versachlichung konnte mich nicht vor dem Willen meines Willis retten. Ich begann an die Liedzeile zu denken: "...Hart wie Holz ist mein Problem, will nicht hängen sondern steh´n..."
    
    Ich hatte unter all den Trägerinnen der unterschiedlichsten Brüste und Inhaberinnen der herrlichsten Gesäße schon insgesamt vier in die engere Wahl meiner Favoritinnen gezogen, als sich der Kreis plötzlich teilte und die Eine, die ich Helena getauft hatte durch zwei kleine, zarte, schwarzhaarige Hexlein zu mir geleitet wurde. Sie tanzte nicht, machte keine Anstalten sich zu verbeugen, sondern stand einfach nur in ihrer ganzen nackten Pracht vor mir. Sie lächelte mich an. Mein Herz raste. Es war ein Prachweib. Eher eine Göttin als eine Hexe. Ich stand auf, kniete vor ihr nieder, was sie ein wenig verwirrte, denn es gehörte nicht zum Programm. Ich war einem inneren Befehl gefolgt. Mit dem Gesicht direkt vor ihren liebreizenden vollen hellen Lippen, die sie stolz zwischen den Schenkeln trug, küsste ich ihre Hand und sah die prallen Feigen über mir, statt lässig im Throne zu lümmeln.
    
    Doch ehe sie etwas sagen konnte, wurde der Bühnenvorhang schwungvoll beiseite gerissen und mit lauter Stimme, dass es von den Felswänden wiederhallte rief einer, der ausgestattet war wie mein Doppelgänger: "Wer wagt es?!"
    
    Er kam langsam auf mich zu.
    
    Stille.
    
    Die nackten Hexlein auf der Bühne waren zu Salzsäulen ...
    ... erstarrt.
    
    "Wer wagt es?!", wiederholte der zweite Mephisto.
    
    Ich war verwirrt und die anderen schienen es auch.
    
    "Hinfort mit dir - dahin woher du gekommen bist!"
    
    Ich begab mich, den Umhang vor meinen rüden Ralf haltend, zu meinem Platz zurück. Meine Chefin empfing mich mit einer sonderbaren Röte im Gesicht. Die hatte ich schon fast vergessen. Nachdem ich mich wieder gesetzt hatte, gab die herrliche Helena das Stichwort und baute sich hinter dem Thron auf.
    
    Die Hexen stellten sich in einer Reihe am Bühnenrand auf. Eine lange Reihe strammer Beine und nackter Hinterteile präsentierte sich dem Publikum. Hüften rund oder schmal, runde Apfelbäckchen oder zart geschwungene schmale Rücken oder kräftigere. So viele verschiedene Formen der unverüllten weiblichen Schönheit waren dort aufgereiht.
    
    Und Mephisto schritt die Front ab.
    
    "Ich kann es nicht verstehen. Kaum ist der Meister nicht anwesend, treiben es meine Hexlein gar zu bunt - nicht mit Jedem, nur mit Jedem der will - und wer nicht will, wird nach allen Regeln der Kunst verführt. Ich kann das nicht dulden."
    
    Der Boden der Bühne begann plötzlich zu leuchten, als wären die Flammen des Höllenfeuers entfacht. Eine kleine technische Spielerei, die die nackten Körper von unten her im orangeroten flackernden Licht anstrahlte.
    
    "Verzeih uns - bitte!", rief eine der Hexen. Sie kniete sich nieder. Die Anderen folgten ihr.
    
    Mephisto nahm Platz auf seinem Thron.
    
    Dann ließ sich die erste nach vorn auf ihre Ellenbogen ...