1. Theresa


    Datum: 02.10.2020, Kategorien: Erstes Mal Autor: byTayunami

    Würde ich sagen, ich könne mich daran erinnern, als ob es erst gestern gewesen war, würde ich lügen und doch kommen mir auch heute noch erstaunlich viele Details in den Sinn, wenn ich daran denke. Aber ich fange von vorne an:
    
    Ich ging damals noch zur Schule - auf ein Gymnasium, versteht sich, welches im Westen Hessens war - und wir fuhren auf Skifreizeit nach Österreich, so wie es viele Schulen tun. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie viele Tage wir dort waren aber die örtlichen Gegebenheiten wurden nicht aus meinem Gedächtnis verbannt: Es war eine eher alte, spartanisch eingerichtete Herberge, vermutlich aus den frühen 60ern, in der wir für die Dauer unseres Aufenthalts wohnten. Die Zimmer waren eng und mit vielen Leuten bestückt, die Betten ließen ein Zusammenkrachen befürchten und Bäder auf den Zimmern gab es nicht, lediglich ein Waschbecken. Es gab auch nur einen Duschraum mit 3 Duschen im unteren Stockwerk, in dem die Jungen hausten, der aber auch für das obere Stockwerk, in dem die Mädchen schliefen, galt.
    
    Es waren drei parallel angelegte Duschen mit kleinem Vorraum, die milchige Plexiglasscheiben hatten, sodass man, wenn man genau hinschaute, das Geschlecht des Duschenden an der Statur erkennen konnte. Da es quasi ein Unisex-Duschraum war, wurde sich meist in der Duschkabine selber umgezogen, sodass die meisten in Badehose, Bikini oder Unterwäsche kamen. Gerade zur Mittagszeit - also etwa gegen halb eins, nach dem Mittagessen - und zur ...
    ... Spätnachmittagszeit - ungefähr halb fünf bis fünf -, dann nämlich, wenn die Gruppen vom Skifahren in die Herberge zurückkehrten, herrschte vor den Duschen natürlich großer Andrang. Manche duschten sogar zweimal, ich jedoch zog es vor einmal zu duschen und zwar abends. So war es auch an jenem Tag, von dem ich erzählen möchte.
    
    Meine Gruppe war als letzte von der Piste zurückgekehrt, als die Dämmerung schon langsam zur Dunkelheit wurde. Vor der Dusche herrschte jedoch immer noch Andrang und so ging ich zunächst in mein Zimmer, der Dusche schräg gegenüber und entledigte mich meiner nassen Skisachen. Da ich mit einigen meiner Zimmergenossen anschließend noch in die Stadt einkaufen wollte (ich brauchte meeehr ZUCKER!), musste ich mich dann aber eigentlich beeilen. Als ich aus unserer Bude trat, standen noch ein Herr und drei Damen vor den Duschen, natürlich alle von meiner Schule und ich musste mich hinten anstellen. Der junge Mann war schon einige Zeit im Duschraum verschwunden, als ein Mädchen um die Ecke bog, auf das ich schon seit längerem ein Auge geworfen hatte.
    
    Sie war keine typische Schönheit, hatte einige - nun ja, viele würden es wohl als Mäkel bezeichnen, wie zum Beispiel einen leicht nach vorne stehenden Unterkiefer, etwas glubschige Augen und Schultern, die zu hoch anmuteten aber das machte sie für mich, zusammen mit ihrer geringen Körpergröße, ihrer schüchternen Art und ihren langen dunkelbraunen, fast schwarzen Haaren nur noch süßer. Wie ich, hatte auch sie, soweit ich wusste, ...
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