Laura Kraft 32
Datum: 05.10.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: bychicago4
... vordrangen. Er wagte nicht, seine Ängste zu äußern. Was, wenn nun ein Stollen einstürzte. Oder wenn sie einen Unfall hatten. Oder...
„Still".
Die Katze hatte sich blitzschnell umgedreht und ihm eine Hand auf den Mund gelegt. Martin hielt die Luft an. Sie hatte ihn noch nie zuvor angefasst. Ihre Hand auf den Mund gedrückt zu bekommen, war erotischer, als mit Lieschen Müller ins Bett zu gehen.
Jetzt hörte auch er Geräusche. Aus der Entfernung schien ein leises Fluchen zu ihnen geweht zu kommen. Jemand mühte sich weiter vorne durch das Geröll.
„Kein Wort, keine Bewegung, kein Licht, verstanden?", zischte ihm die Katze ins Ohr. Er erstarrte zur Salzsäule.
Dann war sie plötzlich weg. Als hätte Scotty sie auf die Enterprise gebeamt. So schnell kann sich doch niemand bewegen. Oder doch? Seine Neugier war groß. Die Katze hatte befohlen, hier auf dieser Stelle stehen zu bleiben. Er konnte nicht. Er hatte Angst. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den Anderen. Lautlos. Dann kam die Ecke, der Abzweig in den Fahrstollen A. Mit einem Auge lugte er um den Felsen. Dann wäre ihm fast der Plan aus der Hand gerutscht.
Mitten im Fahrstollen A in Höhe des Querstollens 38 stand die Katze. Sie hatte einen Menschen mit nacktem Oberkörper im Schwitzkasten. Einen Mann... oder nein, eine Frau... ach nein, doch nicht... der- oder diejenige versuchte, sich zu wehren, daher drehten sie sich einmal im Kreis. Sprechen ging nicht, die Katze hatte der Person die linke Hand auf Mund und ...
... Nase gepresst. Martin konnte sehen, dass die Person einen schwarzen Minirock an hatte. Darunter kam ein Bikinihöschen im Leopardenlook zum Vorschein. An der Ausbeulung des Höschens und an dem völlig platten, leicht behaarten Oberkörper war zu erkennen, dass es sich in der Tat um einen Mann handeln musste. Einen Mann in Frauenkleidern.
Obwohl die Katze Martin den Rücken zukehrte und ihm das Hinterteil des Mannes präsentierte, ihn also gar nicht sehen konnte, sagte sie mit ihrer kühlen Stimme:
„Sieh mal, was für eine Schwuchtel ich hier gefunden habe".
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Sowohl Katja als auch Vassily hatten aufgegeben. Die Felsspalte, durch die Shoshana gerade noch hatte durchschlüpfen können, war für die beiden 1,80m großen Russen zu eng. Nicht ihre Körpergröße, sondern ihre Rundungen waren dafür verantwortlich. Katja hatte neben einem zu großen Po und zu großen Brüsten auch zu breite Schultern. Ihr Bruder war, was die Brust betraf, hier im Vorteil, hatte jedoch auch einen kräftigen Arsch, ziemlich männliche Oberschenkel und war viel zu ungelenkig.
„Lasst mich mal". Raquel Valentine schob sich an den Russen vorbei und zwängte ihre kurvenreiche Figur zwischen die Feldblöcke. Aber auch für die Amerikanerin stellte dieser schmale Spalt ein unüberbrückbares Hindernis dar.
„Mist", ächzte sie nach einigen Minuten. „Es geht nicht".
Shoshana hockte als Einzige dieser Gruppe jenseits dieses Hindernisses auf dem Boden und grinste.
„Tja". Die Israelin erhob sich, als Raquel ...