1. Laura Kraft 32


    Datum: 05.10.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bychicago4

    ... Geburt..."
    
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    Martin Lindner war kaum in der Lage, Schritt zu halten. „Die Katze" schlängelte sich mühelos durch den mit Geröll und Schrott übersäten und zusätzlich nur spärlich erleuchteten Fahrstollen B. Ihre Kleidung war makellos, nicht ein Staubkorn war zu finden. Er selbst hielt den Grundriss des Stollensystems fest umklammert und stolperte dauernd über irgendetwas.
    
    Wie diese Frau es schaffte, sich so elegant und sexy zu bewegen, war ihm immer ein Rätsel geblieben. Keine andere Frau, die er je gesehen hatte, auch im Fernsehen nicht, oder auf den Laufstegen dieser Welt, konnte sich so bewegen wie Cheyenne Mayra Wagner, „Die Katze".
    
    „Dort hinten scheint es nicht mehr weiter zu gehen", sagte die Katze mit ihrer kühlen Stimme. „Zeig mal den Plan, Kleiner".
    
    Sie nannte ihn „Kleiner", weil sie seinen richtigen Namen vermutlich gar nicht kannte. Es war unter ihrer Würde, sich um die Laufburschen zu kümmern. Jeder war gewohnt, ihr alles hinterher zu tragen oder ihr Zucker in den geilen Arsch zu pusten. Zudem war sie fast 10 Zentimeter größer als er. Ohne High-Heels.
    
    Martin reichte ihr gehorsam den Zettel mit der Skizze und seine Taschenlampe
    
    „Was ist das hier?", sie zeigte auf die gestrichelten Linien der Querstollen 28 bis 25.
    
    „Vermutlich gesprengt oder eingestürzt", sagte Martin zurückhaltend.
    
    „Vermutlich?", sie sah ihn scharf an.
    
    „Ich hab´ echt keine Ahnung", versuchte er sich mutig zu rechtfertigen. „Ich war hier noch nie und auf dem ...
    ... Plan ist auch nichts darüber vermerkt". Einen Moment lang dachte er, sie würde ihm eine knallen. Doch sie gab ihm die Lampe zurück, drehte sich wortlos um und schwang ihre Hüften, dass er fast seekrank wurde.
    
    In seinen Träumen hatte er sie schon oft nackt ausgezogen. Da war sie ganz brav zu ihm, tat alles was er wollte. Und wenn sie nicht artig war, hatte er sie genommen und so richtig durchgefickt. Danach schnurrte sie dann wieder wie ein Kätzchen... im Traum...
    
    Fast wäre er ihr in den Rücken gelaufen. Sie war abrupt stehen geblieben. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn er sie tatsächlich berührt hätte. Er hätte sein Testament machen können... nein schlimmer... er hätte keins mehr machen können.
    
    „Was sind das hier für Räume?", die Katze zeigte auf den Querstollen 39.
    
    „Hier war früher die Lackiererei der V2 Raketen", erklärte Martin. „Vielleicht sind es Staubschutzräume für die Wachen?"
    
    „Wachen?"
    
    Martin nickte. „Die Drecksarbeit wurde von Zwangsarbeitern verrichtet..."
    
    „Das weiß ich", schnitt ihm die Katze brüsk das Wort ab. „Wie geht's weiter?"
    
    „Zum eingezeichneten Treffpunkt ist es noch ein ganzes Stück", sagte Martin. „Hier in Höhe des Querstollens 18 wo es zu dieser Anlage „Eber" abzweigt".
    
    Er zeigte es ihr auf dem Plan.
    
    „Also müssen wir hier irgendwie durch diesen Schutthaufen", stellte die Katze fest und schritt bereits grazil den Querstollen 39 entlang, Richtung Fahrstollen A. Martin wurde es immer mulmiger, je weiter sie in den Berg ...
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