1. Assassins' Sins Ch. 01


    Datum: 08.10.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byErelyn

    ... diejenige gewesen, die eine schier unglaubliche Willensstärke an den Tag gelegt hatte, die jegliche Probleme stets alleine lösen wollte.
    
    So waren die ersten Jahre verstrichen, noch waren sie nichts weiter als Kinder, die nichts davon verstanden, wie die Welt wirklich lief. Dennoch, mit der Zeit wurden er und Cora immer vertrauter. Mit der Zeit begann sie, trotz der anfänglichen direkten Ablehnung, immer mehr Aufgaben mit ihm zusammen zu erfüllen, solange es dadurch einfacher ging oder ein Vorteil für sie heraussprang. Sie war die geborene Anführerin, willensstark und selbstsicher.
    
    Während der Nacht hatte er sie manchmal weinen gehört, wenn sie glaubte, dass er schlief. Er hatte sie nie darauf angesprochen, sie verdammte jegliche Form von Schwäche. Tagsüber war sie stark, nachts weinte sie.
    
    Eines Nachts schließlich, er lag wie sonst auch immer neben ihr im Bett und stellte sich schlafend, hatte er sich zu ihr gedreht, sie wie zufällig mit einem Arm zu sich gezogen. Sie zuckte kurz zusammen, entspannte sich jedoch bald wieder, als sie ihn vermeintlich schlafend sah. Sie hatte ihre Tränen getrocknet und war dicht an ihn geschmiegt eingeschlafen.
    
    Beinahe die ganze Nacht hatte er wach gelegen und über sie gewacht. Er spürte ihre Wärme, sie tat ihm unendlich gut. Ihre Nähe war die Heilsalbe für seine Wunden, es tat ihm dafür jedoch weh, wenn er sie weinen sah. Ohne es zu wollen fühlte er ihren Schmerz beinahe so heftig wie sie, auch wenn er damals noch nicht hatte ...
    ... verstehen können, woher dieser rührte. Er hatte diese Nacht anstatt ihr gelitten, ihr die Traurigkeit abgenommen.
    
    Damals waren sie 14 gewesen, sechs lange Jahre wohnten sie nun bei Alwen, ihrem Lehrmeister. Obwohl er nie ein Wort über diese Nacht verloren hatte, weder zu Cora noch zu Alwen, war sie in sein Gedächtnis eingebrannt worden, er meinte sich beinahe an jeden ihrer Atemzüge erinnern zu können.
    
    Seit dieser Nacht hatte sich etwas verändert. Nichts was nach außen hin sichtbar oder bemerkbar gewesen wäre, er spürte dass sich in ihm etwas verändert hatte. Cora war tagsüber stets so reserviert wie auch davor, doch nun spürte er, wie er sich darüber freute, wenn sie eine Übung gemeinsam erledigen mussten, wenn es Zeit wurde schlafen zu gehen.
    
    Wie zuvor teilten sie sich ein Bett, doch nun schien es, als wäre sie ihm näher als nie zuvor. Sie hatte ihn oft in Schutz genommen, falls er einen Fehler gemacht hatte und Alwen ihn wieder einmal lautstark ausschimpfte. Er fühlte sich als könne er ihr etwas zurückgeben, wenn er ihr die Traurigkeit abnahm.
    
    Zwei Wochen später hatte Alwen sie morgens aufgesucht, etwas was er zu diesem Zeitpunkt bereits seit über drei Jahren nicht mehr getan hatte, sie kamen einigermaßen gut alleine zurecht. Tagsüber und auch immer häufiger nachts wurden sie von ihm ausgebildet, er kümmerte sich jedoch nicht mehr um ihre täglichen Aufgaben.
    
    Er hatte ihnen gesagt, dass sie beide immer mehr der endgültigen Reife entgegen strebten, und für Männer ...
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