Wenn die Nachtigall erwacht 16
Datum: 14.10.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: by_Faith_
... und bekommt keine Zulassung mehr als Marineflieger. Nachdem er seinem Ärger allzu sehr Luft gemacht hat, wurde er ihn in seiner Kajüte unter Arrest gestellt.'
Miriam wusste nicht wo Buck untergebracht war. Sie lief einfach los und bekam eine telepathische Wegbeschreibung von ihrem Cerebrat vermittel. Mittlerweile hatten die Cerebrate auf so viele Besatzungsmitglieder Zugriff, dass jeder Winkel des Schiffs im kollektiven Bewusstsein Kartographiert war. Miriam trennte sich an der nächsten Abzweigung vom Schiffsarzt. Er wusste ohnehin, was zu tun war, und er hatte die Kommunikation zwischen Miriam und dem Cerebrat mitbekommen. Sie eilte ohne Umschweife zu Buck - das war sie Rick schuldig.
*
Vor Bucks Unterkunft stand eine Wache, die Miriam skeptisch anschaute.
»Ich komme von der medizinischen Abteilung, um mit dem Patienten zu reden«, erklärte Miriam. Die Wache trat zur Seite und Miriam sagte: »Sorgen sie bitte dafür, dass wir ungestört sind, das wird kein einfaches Gespräch.«
»Wenn er handgreiflich wird, klopfen sie«, sagte die Wache und öffnete die Tür für Miriam.
Buck saß an dem kleinen Tisch und stützte den Kopf auf die Arme.
»Wollen sie mir eines der scheiß Beruhigungsmittel geben?«, raunte er, ohne zu schauen, wer da in den Raum gekommen war.
»Nein«, sagte Miriam freundlich und nahm auf dem anderen Stuhl Platz.
»Was wollen sie dann hier - Reden? Ich habe schon genug Stimmen im Kopf, da kommt es auf eine mehr auch nicht mehr an.«
Miriam ...
... antwortete nicht auf die Frage. Sie begann die Melodie zu summen, die sie mehrmals für die Kreaturen im dunklen Wald gesungen hatte.
Ein Moment lang passierte nichts, doch dann hob Buck den Kopf und blickte sie ungläubig an. Miriam summte die Melodie weiter, ohne seinem Blick auszuweichen.
»Das kann nicht sein«, sagte Buck leise.
‚Vergiss die anderen Stimmen. Ich bin die einzige Stimme, die immer sprechen darf. Ich bringe wieder Ordnung in deinen Verstand, denn ich bin die Königin!', hörte er in seinem Kopf. Es war die gleiche Stimme, die gerade die verführerische Melodie summte.
‚Folge mir in meine Welt und dein Verstand wird wieder klar werden!', sagte die Königin zu ihm.
»Das kann doch nicht sein, ich kenne dich. Verdammt! Sam hatte recht«, sagte Buck und stand ehrfürchtig auf. Die Melodie der Königin wurde eindringlicher.
»Oder verliere ich den Verstand jetzt endgültig?«, fragte Buck in einem Zwiegespräch mit sich selbst. Ab dann hörte er sich selbst nicht mehr reden. Die Melodie der Königin erfüllte seine Wahrnehmung. Der Klang ihrer Stimme vertrieb das Geflüster der vielen Stimmen, das unablässig auf ihn einprasselte.
Buck war nicht mehr in seiner Kajüte. Er stand auf einer Lichtung und die Königin stand strahlend schön vor ihm. Im Anbetracht dieser Erscheinung knickten seine Beine ein. Er sank auf die Knie und lauschte ihrer Stimme mit Tränen in den Augen. Zum ersten Mal seit Wochen fühlte er sich wirklich glücklich und frei - frei von der Last anderer ...