Wenn die Nachtigall erwacht 16
Datum: 14.10.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: by_Faith_
... Gedanken. Dieser schwarze Engel schien nur für ihn zu singen und alles, was er tun musste, war eine der tropfenförmigen Beeren zu essen. Bereitwillig pflückte er eine Beere von dem großen Strauch und legte sie sich auf die Zunge. Während die Königin für ihn sang, saugte er ihre Gebote mit dem Saft der Beere in sich auf. Seine schwarzen Schläfen bekamen die blauen Streifen, die seine Zugehörigkeit zur Blauen Königin symbolisierten.
Sie beugte sich zu ihm hinab und gebot ihm, sich zu erheben. Er stand auf und folgte ihr zum Seeufer. Buck sah sein Spiegelbild im Wasser und erkannte, dass er nun zur gleichen Art gehörte wie die Königin.
»Wenn du nun aufwachst, wirst du genau so aussehen, wie dein Spiegelbild im See. Übe und lerne, in der realen Welt die Erscheinung eines Menschen anzunehmen und passe gut auf mich auf, während ich schlafe«, sagte die Königin und schubste ihn sanft aus der Anderswelt.
Buck riss die Augen auf. Er saß wieder in seiner Kajüte und schaute seine Hände an: sie waren schwarz und makellos. Die Königin saß in ihrer menschlichen Gestalt neben ihm auf dem Stuhl und schien zu schlafen. Leise ging er zum Spiegel, der in der Innentür seines Schrankes angebracht war, und versuchte, sich wieder in einen Menschen zu verwandeln, wie es ihm gesagt wurde.
*
Miriam blieb in der Anderswelt. Sie spurtete durch den Dschungel in Richtung des dunklen Walds. Auf dem Weg rief sie M'ryn den I. und V'nyx den V. zu sich. Der Panther und der Laufvogel erschienen ...
... hinter Miriam, eilten los und schlossen zur Königin auf, die, ohne langsamer zu werden, auf den dunklen Wald zu rannte.
‚Warum diese Eile?', fragte V'nyx der V.
»Weil ich eben eine Theorie beweisen konnte: Das Serum, das den Soldaten verabreicht wurde, enthält das vollständige Genom unserer Art. Der größte Teil ist lediglich deaktiviert. Ich kann diese brachliegenden Sequenzen aktivieren. Dazu muss ich die Soldaten nicht einmal berühren, ich muss nur die richtigen Töne treffen.«
In einem großen Satz turnte die Blaue Königin über das stachelige Unterholz und landete mit ihren beiden Cerebraten im dunklen Wald.
»T'rion wo bist du!«, rief sie, ohne ihren schnellen Spurt zu stoppen, denn einige dunkle Kreaturen waren schon auf die Königin aufmerksam geworden und versuchten, sich ihr zu nähern. Die riesige schwarze Blüte mit den rot geränderten Blättern senkte sich über ihr ab und schnappte sie im vollen Spurt auf.
‚So aufgebracht, kleine Königin', sagte T'rion der II. nachdem Miriam in der Blüte eingeschlossen war.
»Ich benötige deine Hilfe«, sagte Miriam.
‚Hilfe?', fragte T'rion der II. Miriam war es etwas peinlich. Sie biss sich auf ihre vollen tiefblauen Lippen und strich sich die langen blonden Haare aus dem Gesicht, ehe sie tief Luft holte und es erklärte: »Die Rote Königin war eine fantastische Verführerin, ich selbst bin ihrem Charme erlegen, obwohl sie nur in Gedanken zu mir sprach.«
‚Du bist nicht minderbegabt', stellte T'rion der II. anerkennend ...