Wenn die Nachtigall erwacht 16
Datum: 14.10.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: by_Faith_
... keine besorgniserregenden Vorgänge auf irgendeinem der Schiffe gemeldet worden. Wir haben volle Einsatzbereitschaft und laufen morgen nach Hawaii aus.«
»Dann ist es vielleicht doch eine Fehlfunktion«, sagte Ms. Keens und zwang sich, ruhig zu atmen.
»Das will ich sehr hoffen«, sagte der Admiral mahnend, »aber ich werde sofort Untersuchungen in die Wege leiten. Mein Stab wird ihnen jede Auffälligkeit melden.«
***
Das Auffälligste, was Tyra heute herausgefunden hatte, war die Fähigkeit, ihren Körper unterhalb der Hüfte in den Hinterleib eines Delfins zu verwandeln. Sie hatte diese Fähigkeit noch nicht in der realen Welt geübt, aber in der Anderswelt sah es schon sehr ansehnlich aus. Sie ruhte mit den Schultern am Rand des Sees und planschte mit der großen schwarzen Schwanzflosse im Wasser. Nicht ohne Hintergedanken tastete sie ihren neuen Unterleib nach Körperöffnungen ab. Etwas unterhalb der Stelle, an der normalerweise ihr Venushügel war, fand sie eine Hautfalte, die sie mit ihren Fingern erkundete. Offenbar konnte sie hierdurch jede Art von Notdurft verrichten.
Schließlich fand sie auch etwas, dass ähnlich erregbar war wie ihre Klitoris und sie vermutete, ihre Schamlippen etwas tiefer davon ertasten zu können, wenn ihre Finger länger wären. Nach ihrem ersten Eindruck war diese Erscheinungsform nicht primär für sexuelle Spielarten, sondern für eine effektive Fortbewegung im Wasser vorgesehen.
Tyras Selbsterkundung wurde unterbrochen, als der schwarze ...
... Panther, mit der Königin auf seinem Rücken, durch das Dickicht des Dschungels sprang und über die Lichtung jagte. Der Panther umrundete den See und blieb auf dem gegenüberliegenden Ufer neben Tyra stehen. Sowohl die Königin als auch ihr Reittier starrten gebannt zu der Stelle, an der sie eben selbst die Lichtung betreten hatten. Tyra wusste, dass etwas Großes bevorstand, aber sie war durch die neue Erscheinung der Königin abgelenkt. Die blutroten, glänzenden Lippen, der Diamantschimmer auf ihren blauen Lidern und die überlangen Wimpern, die in filigranen Federn ausliefen, stellten endgültig klar, wer hier die Nummer eins war.
‚Oh, verdammt, sieht das geil aus', dachte Tyra. Miriam blinzelte ihrer Drohne trotz der Anspannung kurz zu und schenkte ihr ein Lächeln, in dem so viel natürliches Selbstbewusstsein lag, dass sich Tyra am liebsten zwischen die Beine gefasst hätte, aber das war gerade nicht so einfach. Sie wendete den Blick erst von der Königin ab, als das Rascheln und Knacken im Dschungel nicht mehr zu überhören war. Zwischen den großen Blättern stürmten unzählige männliche und weibliche Drohnen hervor und rannten auf die große Lichtung, um sich dort, um den See herum, in acht Gruppen aufzustellen.
Dann verdunkelte sich der Himmel und Tyra sah eine unüberschaubare Schar geflügelter Drohnen, die über der Lichtung in mehreren Ebenen übereinander kreisten. Nach und nach landeten diese Drohnen bei einer der acht Gruppen. Tyra hatte heute 42 Drohnen rekrutiert und war sich ...