1. Born on the Bayou


    Datum: 05.06.2018, Kategorien: Verschiedene Rassen Autor: byB_lasius

    ... „Du hast wohl nicht zugehört, was ich dir im Flugzeug über die vier Möglichkeiten des Glaubens erzählt habe?", fragte sie. „Und selbst wenn du nicht daran glaubst, wirst du zugeben müssen, dass es hier meine Stellung zementiert." Daran hatte Kay, der immer noch nicht wusste, wie Ernst es ihr damit war, keinen Zweifel und beließ es dabei.
    
    Er ging sozialen Kontakten selten aus dem Weg. Längst hatte er entschieden hierzubleiben und wollte sich in dieses Gebilde des Zusammenlebens einbringen. Im Laufe der Zeit sah er sich als Mitglied dieser Gemeinschaft an. Seine Befürchtungen waren jetzt andere als am Anfang. Er wollte nicht mehr nach Deutschland zurück und genau da begannen seine neuen Probleme. Er hatte nur ein Touristenvisum. Legal konnte er sich damit nicht lange hier aufhalten, mochten die Regeln noch so anders sein. Im Prinzip lief es auf eine Frage hinaus: Würde Jeanne ihn heiraten?
    
    Juan wurde sein Freund. Immer wenn er Fragen zu den Verhältnissen hier hatte, die er nicht mit Jeanne besprechen wollte, war der ältere Mann für ihn da. Von ihm erfuhr er, warum ein Drittel der Häuser recht neu aussah, während der Rest älterer Bauart war. Hurrikan Katrina hatte auch hier gewütet und Wohnstätten zerstört. Stolz berichtete er, dass siebenundfünfzig Häuser innerhalb eines Jahres wieder ohne Hilfe von außen neu errichtet wurden.
    
    Kay beeindruckte die Zahl. „Wie ist das möglich?" Sein Freund berichtete, dass dies nur gelang, weil alle Einwohner mitgeholfen hatten, egal ob ...
    ... ihr Haus noch stand oder nicht. Dass die neuen Bauten fast alle gleich aussahen, hatte mit der Methode des Bauens zu tun. Es war eine Art Serienfertigung, bei der sich die einzelnen Leute auf bestimmte Aufgaben konzentriert hatten. Waren sie an einem Haus fertig, gingen sie zum nächsten und sorgten so dafür, dass die Bauleute sich nicht gegenseitig auf die Füße traten. „Und keiner hat gemurrt?", wollte Kay wissen. „Wir machen alle größeren Arbeiten gemeinsam. Schließlich kann es jedem einmal treffen", klärte Juan ihn auf. Dem Deutschen gefiel die Art, wie sie hier Probleme angingen. Er wünschte sich, lange Zeit hierbleiben zu können.
    
    Kays neuer Freund lud ihn zum Essen ein. Kay hatte erwähnt, dass er noch niemals Jambalaya gegessen hatte. „Das muss geändert werden!", ereiferte sich Juan und kochte seinetwegen zusammen mit seiner Tochter einen riesigen Topf. Jeanne unterstütze Kay bei solchen Aktivitäten. Sie fand, es war Zeit, dass er auch mit den anderen Bewohnern selbstständig etwas unternahm, und so kam sie nicht mit.
    
    Er wollte nicht mit leeren Händen kommen, und so hatte er im kleinen Laden schon vor einer Woche einen Strauß Blumen für die Köchin bestellt. Für seinen Pfeife rauchenden Freund brachte er Tabak mit. Isabel erblickte er zum ersten Mal, als Juan ihn hereingebeten hatte. Sie war gerade dem Teenageralter entwachsen und schon verheiratet. Sie freute sich über die Blumen. Ihre liebliche Erscheinung ging einher mit einem gerüttelten Maß an Schüchternheit. Kay ...
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