Deus ex machina Teil 02
Datum: 10.11.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byUnfein
... seiner Rechten stand. Sie sah aus wie eine Elfenkriegerin.
Ihr Aussehen erinnerte ihn entfernt an Arwen. Ihre silberne Rüstung war atemberaubend schön. In der Hand trug sie einen weißen Langbogen, der aussah, als ob er aus Elfenbein geschnitzt worden sei und auf ihrem Rücken gekreuzt, zwei lange, gebogene Schwerter.
Sein Blick wanderte über seine eigene Erscheinung. Er stellte fest, dass er im Vergleich zu ihr nicht sehr beeindruckend aussah. Er hatte nur eine einfache Stadtwachenuniform an und trug darüber eine grobe, stählerne Rüstung ohne irgendwelche Verzierungen, die, wie er langsam feststellte, reichlich schwer und unbequem war. In seiner rechten Hand hielt er eine Lanze und trug an der Seite ein Breitschwert.
„Na, toll!", flüsterte er Selen zu. „Du siehst aus wie Arwens Zwillingsschwester und ich wie der 08/15 Gardist Hein Blöd! Hättest Du mir nicht wenigstens das Aussehen von Aragorn geben können?"
Selen kicherte. „Könnt Ihr denn kämpfen wie Aragorn, Sir?"
„Hm. Wohl eher nicht so."
„Sehen Sie ..."
Greg beschloss, lieber den Mund zu halten und schwieg eine Weile. Dann fiel ihm etwas Wichtiges ein.
„Apropos kämpfen.", raunte er ihr zu. „Wie sieht es eigentlich mit Verwundungen aus?"
„Es kann Ihnen nichts geschehen, Sir. Ich habe eine Sicherheitsschaltung eingerichtet, die jeden Gegenstand, der sie potentiell mit Verletzungsrisiko berühren könnte, augenblicklich entstofflicht."
Greg lupfte seinen Helm ein wenig und wischte sich den kalten ...
... Schweiß von der Stirn.
„Gut zu wissen. Hoffentlich versagt diese Sicherheitsschaltung nicht.", murmelte er.
In diesem Moment tat sich etwas in dem Heer vor den Toren der Felsenfestung. Von links nach rechts flammten hinter den Schlachtreihen große Feuer auf und die Signale der Hornstöße veränderten sich.
„ENDLICH! Es geht los!", stieß der Zwerg grimmig hervor.
Greg wusste nicht genau, was sie nun erwartete, sollte es aber, nur wenige Augenblicke später, erfahren. Ungefähr ein halbes Dutzend lodernde Feuerbälle schossen, abgefeuert von den riesigen Katapulten, auf sie zu. Es sah wunderschön aber gleichzeitig auch erschreckend aus, wie sie majestätisch, in einem langen Bogen, ihre Bahnen durch die Luft zogen.
„B e r e i t m a c h e n für Einschlag!", brüllte jemand in der Nähe.
Dann war es soweit. Eins der Feuergeschosse schlug, mit einem lauten Krachen, knapp drei Meter neben ihnen in die Wehrmauer ein, die restlichen flogen darüber hinweg und trafen Gebäude hinter ihnen. Greg sah einige Kämpfer, die, menschlichen Fackeln gleich, sich schreiend auf dem Boden wälzten und verzweifelt versuchten die Flammen zu löschen.
Andere waren die Wehrmauer herabgestürzt und lagen, leblosen Puppen gleich, im Schlamm. Löschtrupps flitzten überall mit Wassereimern herum und versuchten emsig die Brände zu löschen.
Dann verstummten auf einmal alle Trommeln auf der Tiefebene.
Für einen kurzen Moment herrschte beinahe Stille, dann ertönte ein einziges Hornsignal und wurde ...