Deus ex machina Teil 02
Datum: 10.11.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byUnfein
... mit einem vielstimmigen Kampfschrei aus Tausenden von Kehlen beantwortet. Anschließend setzt sich das Heer, erst langsam, dann aber immer schneller werdend, in Bewegung.
„Bogenschützen! Bereithalten!", schrie eine Stimme.
Gregs Finger klammerten sich ängstlich fester um den Schaft der Lanze und er schluckte nervös. Es war eine Sache, diese Schlacht per Holofilm zu verfolgen, aber eine ganz andere, sich mittendrin zu befinden!
Weitere Brandgeschosse schlugen ein, dann folgten explosive Metallkugeln, die große Löcher in Teile der Mauer rissen und nicht wenige Männer von ihren Füßen fegten oder in Einzelteile zerlegten.
„B o g e n s c h ü t z e n, Achtung ... Feuer!"
Ein riesiger Schwarm Pfeile schoss, nahezu zeitgleich, mit einem lauten Sirren in die Luft und der gefiederte Tod säte Tod und Verderben in die Reihen der anstürmenden Gegner.
Doch durch die schiere Menge der Angreifer war es nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Auch Selen hatte ihren Beitrag geleistet und legte gerade einen weiteren Pfeil ein. Noch vier weitere Male wurde ein Pfeilhagel abgefeuert, dann hatten die ersten Gegner den Fuß der Wehrmauern erreicht.
Während unten Sturmleitern in Stellung gebracht wurden, hießen die Verteidiger ihr Feinde jetzt mit großen Steinen und brennendem Pech willkommen. Nun aber schossen die Angreifer zurück und hunderte schwarzgefiederter Orkpfeile brachten Chaos und Verderben in die Reihen auf dem Wehrgang.
Überall ertönten Schmerzensschreie von ...
... Verwundeten und Sterbenden. Es roch intensiv nach Blut und Schweiß! Jede Lücke jedoch, die entstand, wurde sofort wieder von einem nachrückenden Krieger geschlossen.
Greg, der im Augenblick keine Aufgabe hatte, nahm das grauenvolle Geschehen wie in Zeitlupe wahr. Steinsplitter schossen ihm um die Ohren und zwei Orkpfeile hatten ihn gerade nur um Haaresbreite verfehlt. Sein Herz schnürte sich zusammen, er konnte kaum noch atmen, ihm war übel und er hatte das Gefühl, dass er sich jeden Augenblick vor Angst einnässen würde.
„Geht´s Ihnen gut, Commander?", erkundete sich Selen fürsorglich, die bemerkt hatte, wie es um ihn stand.
„Wir können jederzeit abbrechen, wenn es Ihnen zu viel wird."
„Das ist so -- so intensiv! So echt! So verdammt echt.", murmelte dieser. "Aber ich werde es schon schaffen."
„Ja, Sir. Krieg ist intensiv -- und grausam.", pflichtete Selen ihm mit sanfter Stimme bei.
In diesem Moment schlug laut krachend, unmittelbar vor dem Kommandanten, eine Sturmleiter von außen gegen die Mauer und zwei schwere eiserne Haken krallten sich in die oberste Steinreihe.
„Stangen und Lanzen!", schrie jemand. „Sie kommen! Stoßt Sauron´s Brut von den Zinnen!"
Greg sah, wie zwei Leute mit langen Stangen, die am Ende mit einem offenen Halbkreis versehen waren, versuchten, die Leiter wegzustoßen. Jedoch hatten sie, im Eifer des Gefechts und der Dunkelheit, die zwei Haken nicht bemerkt, die dies verhinderten und so blieben ihre Bemühungen fruchtlos.
Während der ...