1. Deus ex machina Teil 02


    Datum: 10.11.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byUnfein

    ... Kommandant noch überlegte, wie er ihnen zu helfen vermochte, sprang der Zwerg neben ihm mit einem gewaltigen Satz auf die Wehrmauer und schlug mit mächtigen Schlägen seiner Axt auf das Scharnier des linken Hakens ein. Doch nur Augenblicke später lugte bereits eine hässliche grüne Fratze mit spitzen Zähnen über die Zinnen.
    
    Greg überlegte nicht, sondern handelte instinktiv. Er stach dem Ork seine Lanze mitten ins Gesicht.
    
    Dieser stürzte schreiend ab, aber schon kletterte ein weiterer empor. Der Zwerg hatte den ersten Haken gelöst und wandte sich gerade dem Zweiten zu, als der zweite Ork ein großes, schartiges Schwert von seinem Rücken zog und sich wütend auf ihn stürzen wollte.
    
    Der Kommandant stach nach ihm, seine Lanze schrammte jedoch, zu seinem Entsetzen, nur an seinem Brustpanzer entlang. Immerhin lenkte ihn die Aktion so weit ab, dass er den tödlichen Schlag nicht mehr zu Ende führen konnte.
    
    Dann ging auf einmal alles sehr schnell. Selen schien neben ihmplötzlich zu explodieren. Sie warf ihren Bogen weg und sprang, einen Kampfschrei ausstoßend, mit einem Salto ebenfalls auf die Wehrmauer. Die beiden Schwerter zog sie dabei blitzschnell in einer einzigen, fließenden Bewegung noch während des Fluges aus ihren Scheiden.
    
    Als sie den Ork erreichte, ordnete sie ihre Klingen wie eine Schere an und zog sie auf Höhe seines Halses mit einer schnellen, kraftvollen Bewegung nach außen.
    
    Der Kopf des Orks kullerte, schwarzes Blut verspritzend, direkt vor Greg´s ...
    ... Füße. Er drehte sich noch einige Male, dann blieb er still liegen und sein leerer Blick schaute anklagend zu Greg empor.
    
    Das war zu viel.
    
    Der Kommandant übergab sich. Direkt auf den Schädel vor ihm.
    
    Mit einem Mal herrschte absolute Stille.
    
    Greg schaute auf. Die gesamte Szenerie war eingefroren.
    
    Einzig Selen bewegte sich noch. Sie sprang elegant von den Zinnen herunter und gesellte sich zu ihm.
    
    „Ich glaube, es reicht Ihnen, oder?", meinte sie leise zu ihm.
    
    „Ja. Ich denke auch.", antwortete der Unternehmer krächzend.
    
    „Das war ein wenig zu viel des Realismus."
    
    „Möchten Sie zurück nach Venedig oder an einen anderen Ort?"
    
    „Nein, ich denke, ich habe genug für heute und muss das erst einmal verdauen."
    
    „Verstehe. Programm: Ende."
    
    Die Umgebung verschwamm und der leere, graue Raum erschien wieder. Einzig eine übelriechende Lache zeugte noch von dem vorherigen Geschehen.
    
    „Könnte ich bitte ein Glas Wasser haben, Sel?"
    
    „Ja, natürlich."
    
    In der Hand des Roboters erschien das Gewünschte und sie reichte es ihm. Greg spülte es in einem Zug hinunter. Als er es geleert hatte, verschwand es augenblicklich. Nur ein paar Tropfen Wasser stieben davon und benetzten seinen Handrücken.
    
    „Ich glaube, ich lege mich jetzt erst einmal kurz hin, um mich zu beruhigen. Mein Adrenalin kocht immer noch.", meinte er zu Selen.
    
    „Ja. Das ist bestimmt eine gute Idee, Sir.", stimmte sie ihm zu.
    
    Die Ausgangstüre öffnete sich und der Kommandant kehrte zurück in den ...
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