1. Totalitär: Die U-Bahn


    Datum: 08.06.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byGhostSong

    Es war schon spät in Nacht und der U-Bahnhof war menschenleer, wie immer um diese Uhrzeit. Schließlich war Mittwoch, die Menschen mussten in aller früh aufstehen und zur Arbeit gehen, es bestand doch die Arbeitspflicht. Es gab nur recht wenige, die sich diesem System entzogen, welches sich in jede Alltagsgelegenheit einmischte, die Menschen mit Parolen zudonnerte, von früh morgens bis Abends spät, welches nahezu jeden Schritt seiner Bewohner überwachte und agribisch aufzeichnete und diejenigen, die sich nicht an die heilige Ordnung dieses Systems hielten, via Geheimpolizei bei Nacht und Nebel verschwinden ließ. Hendrik hatte einen recht guten Beruf getroffen: er war Müllsammler. Ein gesellschaftlich nicht allzuhoch angesehener Job, als angehöriger des Militärs hätte er wohl mehr Anerkennung genossen.
    
    Aber als Müllsammler hatte er seine Ruhe. Es war seine Aufgabe, Nachts die U-Bahn zu reinigen, meistens alleine. Es war keine allzuschwere Arbeit, er musste bloß den Abfall beseitigen, der sich im Verlauf des Tages im Untergrund Bahnhof ansammelte, hier und da kleinere Wartungsarbeiten vornehmen und -das gefährlichste an der ganzen Arbeit- die Schleusen überprüfen., die die U-Bahn Tunnel Nachts verschlossen. In den Tiefen der Erde lebten... irgendwelche ominösen Typen. Er war sich nicht mal sicher ob man von Typen sprechen konnte, eher... Dinger. Sie sahen scheuslich aus. Hendrik hatte mal einen gesehen, den das Militär umgelegt und aus den Tunneln gezogen hatte, der war ...
    ... durchsiebt wie ein Stück Käse: Sie hatten keine Haare, nichts, keine Augenbrauen, kein Bart, kein Kopfhaar, sicherlich nicht mal Sackhaare. Aber ihre Kiefer... Ihr Unterkiefer konnte sich... Aufklappen und dann war da diese Zunge mit Zähnen, mit der sie Blut tranken, wie Vampire und angeblich konnten sie auch keine Sonne abhaben. Ekelhaft. Einfach grausig. Hendrik wollte nicht darüber nachdenken, ihm lief es jetzt schon kalt den Rücken herunter, vorallendingen, da diese Typen irgendwas ansteckendes haben sollen. Keiner wusste so ganz genau wo sie eigentlich herkamen. Vor vielleicht zwanzig Jahren tauchten sie auf, wurden in der Kanalisation und den U-Bahn Schächten gesichtet. Die Regierung gab natürlich sich unwissend, sagte, es seien Biowaffen des verhassten Feindes, riegelte den gesamten Untergrund ab und reagierte mit regelmäßigen Säuberungsaktionen auf diese Viecher, die nur Sauger genannt wurden. Naja, vielleicht waren es ihre eigenen Biowaffen, die sich selbstständig gemacht hatten oder irgendwelche Missgeburten, die die allgegenwärtige Umweltverschmutzung hervorgebracht hatte. Oder die Regierung sagte mal die Wahrheit, aber dafür würde Hendrik nicht die Hand ins Feuer halten, die sagten schließlich nie die Wahrheit. Manchmal kam es vor, das sie in die U-Bahnschächte eindrangen und sich von dort in Richtung Bahnhof bewegten.
    
    Die U-Bahnen selbst waren zu schnell und glichen rollenden Panzern, als das diese hätten gefährdet sein können, aber Kontakt mit den Tunnelbewohnern ...
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