1. Adlige unter sich 05


    Datum: 17.11.2020, Kategorien: Hausfrauen Autor: bySweetEljot

    Ein nicht ganz alltägliches Telefonat
    
    Hinweise:
    
    Die einzelnen Teile reihen sich nahtlos aneinander an. Außer diesem habe ich noch weitere vor Augen. Ich werde aber keine Zusammenfassung der vorhergehenden Teile liefern. Lest sie doch einfach!
    
    Über Kommentare und Kritiken freue ich mich sehr. Spart nicht damit!
    
    Und falls es länger sein sollte -- ich lese auch gerne eure mails dazu :)
    
    Und nun: Viel Spaß beim fünften Teil!
    
    Das Telefon klingelte. Natürlich ließ sich Brigitte davon nicht von ihrer anstrengenden Arbeit abhalten. Dafür war schließlich das Personal da. Sie kümmerte sich um das Budget ihrer Stiftung für Kinder in Waisenhäusern. Immer war zu wenig Geld da. Und immer wieder suchte sie nach neuen Geldgebern und Sponsoren, um das karge Budget aufzustocken.
    
    Enriqueta klopfte, trat kurz danach in das Arbeitszimmer ihrer Dienstherrin ein und wollte ihr das Telefon überreichen. „Prinz Jonas", meldete sie kurz. „Leg es auf das Headset", entschied Brigitte von Hanfstein leicht genervt, griff sich das Headset und setze es sich auf. So hatte sie die Hände frei und konnte weiter arbeiten, während sie mit dem ungebetenen Anrufer kommunizierte. Vor genau drei Wochen war er zum letzten Mal da. Vor zwei Wochen -- vorletzten Sonntag -- wollte er kommen. Sie hatte mit seinem Anruf und seinem Besuch gerechnet, war aufgeregt wie ein Mädchen vor ihrer ersten heiligen Kommunion. Aber nein, er kam nicht. Er meldete sich nicht. Nichts. Und jetzt plötzlich fiel es ihm ...
    ... ein, anzurufen. Mit einer Verspätung, die für sie nicht akzeptabel war. Sie war recht säuerlich. Und sie war gespannt auf seine Ausrede.
    
    „Brigitte von Hanfstein", meldete sie sich daher sehr knapp.
    
    „Hallo, meine Liebe", meldete sich Prinz Jonas von der Au fröhlich, „wie geht es Ihnen?"
    
    „Könnte besser gehen", wich sie aus, „Viel zu tun!" Eine höfliche Gegenfrage unterließ sie bewusst.
    
    „Oh, das tut mir aber leid", bedauerte Jonas sie. „Aber Sie werden es bewältigen, da bin ich mir sicher. Und wie geht es Ihrem Fräulein Tochter?"
    
    „Gut."
    
    Jonas versuchte weiter, Konversation zu machen, erkundigte sich nach ihrem Gatten, ihrer Stiftung, dem Anwesen, dem Personal, doch gleichgültig, welches Thema er ansprach, er bekam nur sehr einsilbige Antworten.
    
    „Höre ich da einen gereizten Unterton?" erkundigte er sich süffisant.
    
    „Wie sollte ich nicht genervt sein", brach es da aus der Baronin heraus. „Vor genau zwei Wochen wollten Sie sich melden. Und ich höre nichts von Ihnen. Kein Anruf, keine SMS, keine Nachricht. Nichts! Auch letzte Woche -- kein Ton von Ihnen zu hören! Und nun rufen Sie ganz zwanglos an und wollen Konversation machen. Smalltalk nennt das wohl. Und auch jetzt höre ich kein Wort des Bedauerns. Keine Entschuldigung! Oh ja, in der Tat. Ich bin empört über dieses Maß an Impertinenz!"
    
    „Wissen Sie, Baronin", erwiderte Jonas reichlich unbekümmert, „Sie sind nicht die einzige Person auf diesem kleinen Planeten, die gut beschäftigt ist." „Ach", kam es ...
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