1. Lache niemals über Hexen


    Datum: 23.11.2020, Kategorien: Sonstige, Autor: Manuela Yasmina

    ... Sie ficken bis zur Bewußtlosigkeit.
    
    Sie führte mich eine, mir bislang nicht aufgefallene, kleine Wendeltreppe hoch. Durch die große Halle, dann die Treppe hinauf in den ersten Stock. Den langen Gang entlang.
    
    An den Wänden hingen Bilder von alten Frauen. Alle am Kessel stehend oder in ihm rührend, oder mit hohem Hut an einem Tisch sitzend, Bücher vor sich. Auf einigen waren sie zu sehen mit einem schwarzen Vogel oder einer schwarzen Katze.
    
    So hatte ich mir schon als Kind die Hexen im Märchen vorgestellt.
    
    Als Alessandra die Türe zu ihrem Zimmer öffnete und wir hineingingen, hoffte ich inständig, aus diesem Alptraum zu erwachen. Als wir eintraten stand eine Frau im Zimmer und blickte aus dem Fenster.
    
    "Ich hatte dich gewarnt!"
    
    Das war Roxanas Stimme! Sie drehte sich herum. Ja! Das war sie.
    
    "Ich hatte dich gewarnt. Du wolltest nicht auf mich hören."
    
    "Roxana! Was ist hier los?"
    
    "Was sollte hier los sein?"
    
    "Welche Droge habt ihr mir gegeben. Wenn ich meine Brust ansehe, dann sehe ich Titten, wenn ich an meinen Schwanz fasse, spüre ich nur einen Schlitz."
    
    "Ist das nicht normal? Bei einem Mädchen!"
    
    Der letzte Satz hing wie ein Damoklesschwert über mir. Dröhnend wiederholte er sich in meinem Kopf.
    
    Bei einem Mädchen.
    
    Bei einem Mädchen!
    
    Bei einem Mädchen!
    
    "Was?"
    
    "Habe ich dir nicht gesagt daß ich eine Hexe bin?"
    
    "Ja, aber."
    
    "Du hast es natürlich nicht geglaubt."
    
    "Nein. Natürlich nicht. Es gibt keine Hexen."
    
    "Ach. ...
    ... Nicht?"
    
    Alessandra stieß mich an, in ihrer Hand einen BH.
    
    "Anziehen."
    
    Ich lachte sie aus. Da schlug Alessandra mir ins Gesicht. Ein Mädchen, 18, 19 Jahre alt will mich, einen erwachsenen Mann schlagen? Das wollen wir doch mal sehen.
    
    Ich hob die Hand zum Schlag, da blitzte es aus ihrer Hand und ich flog quer durch das Zimmer, blieb mit schmerzendem Rücken liegen.
    
    "Steh auf!", schrie sie mich an.
    
    "Steh auf du Stück Dreck!"
    
    Zitternd vor Wut erhob ich mich.
    
    "Alessandra, du machst sie mit den Regeln vertraut?"
    
    "Ja Herrin."
    
    "Gib ihr einen hübschen Namen. Sie soll unser Aushängeschild werden."
    
    "Jawohl."
    
    Dann ging Roxana aus dem Raum und Alessandra knickste vor ihr. Als sie die Türe hinter sich schloß, und ich hätte schwören können, daß sie den Türgriff nicht berührt hatte, wandte sich Alessandra wieder mit zu.
    
    "Ab sofort hörst du auf den Namen Mechthild! Hast du verstanden?"
    
    Ich wollte aufmucken, da schleudere sie einen weitren Blitz aus ihrer Hand, der mich wiederum quer durch den Raum warf. Doch so leicht wollte ich mich nicht geschlagen geben.
    
    Aber eine halbe Stunde später lag ich wimmernd wie ein kleines Mädchen, und das war ich ja jetzt auch, in einer Ecke des Raumes und bettelte darum, daß sie aufhören möge.
    
    Plötzlich kam sie zu mir.
    
    Angstvoll hob ich meine Hände vors Gesicht. Aber sie nahm zärtlich meine Hand und half mir aufstehen. Dann streichelte sie sehr zart über die blauen Flecke, die Beulen und Schrammen. Sie sprach dabei Worte, ...
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