1. Judith Rakers' Verfall - Teil 03


    Datum: 25.11.2020, Kategorien: Berühmtheiten Autor: bynahatschalah

    ... Judith. Caren trug ihr Kleid von ihrer Moderation des Nannen-Preises samt dunkler, halterloser Nylon-Strümpfe. Judith hatte ein leichtes weisses Fransentop gewählt, bei dem sie viel Haut zeigte, und Hotpants aus Jeans. Ihre Beine waren nackt. Zum einen wusste sie, welche Wirkung ihre unbekleideten Stelzen auf Männer -- und hoffentlich auch auf Caren -- ausübten. Zum anderen wollte sie Lukas nicht ein zweites Mal die Möglichkeit geben, ihr die Nylonstrümpfe in die Fotze zu drücken.
    
    Judith hatte ein leichtes Abendessen zubereitet, zarter Kabeljau im Gemüsebeet, und sie führten etwas Small Talk. Sie hatte die ganzen fast zwei Wochen auf diesen Tag hingefiebert. Nur an den beiden Tagen, dem 14. und der 19. April, als sie die 20 Uhr-Nachrichten präsentieren sollte, war sie in ihren Gedanken unterbrochen worden. Zumal sie jeweils zwei seltsame Anrufe erhielt, wie sie sich zu den Ereignissen -- dem Militärschlag der USA und Verbündeter gegen Syrien sowie die Beratung von Merkel und Macron zu den EU-Reformen -- zu äußern habe. Eigentlich hätte Judith diese Einflußnahme ablehnen müssen, aber sie wusste, aus welcher Richtung der Anruf kam und dass sie sich diesen Wünschen nicht verweigern konnte. Außerdem war dies nichts, was ihrer eigentlichen politischen Einstellung widersprach.
    
    Sie hätte gerne an diesem Abend mit Caren darüber geredet. Aber in Anwesenheit von Lukas war dies nicht möglich. Eigentlich auch nicht unter vier Augen: sie konnte doch nicht zugeben, dass sie ihre ...
    ... journalistische Integrität dabei war aufzugeben oder schon aufgegeben hatte.
    
    Nach dem Essen räusperte sich Lukas. „Wir wissen ja alles, was heute passiert. Braucht es dazu nicht irgendwelche Vorbereitungen?"
    
    „Was meinst du?" fragte Caren neugierig.
    
    „Naja, ich habe davon keine Vorstellungen", meinte er nervös. „Aber sollte ich zu eurer Sicherheit nicht irgendeine Verschwiegenserklärung unterzeichnen? Ich meine, ich würde alles diesbezügliche unterschreiben. Weil das garantiere ich euch, ich werde was heute passiert, sowieso niemanden sagen. Es würde mir ja auch niemand glauben."
    
    „Ich finde es gut, dass du daran denkst, aber so läuft das nicht", entgegnete Caren und auch Judith blickte sie interessiert an, wusste sie doch nicht, welche Erklärung gleich kommen würde.
    
    „Sondern wie?" fragte Lukas.
    
    „Gäbe es eine schriftliche Übereinkunft, wäre dies ja auch ein Beweis, den du vorlegen könntest. Selbst eine hohe Strafzahlung würde uns nichts bringen. Unsere Karriere und Ruf wäre zerstört und du könntest die Strafe nicht zahlen. Nein, es läuft anders. Zum einen, glaube mir, wirst du diese Information bei keiner seriösen Zeitung oder Medium veröffentlichen können. Auch nicht bei Facebook, Twitter oder sonstiges. Und selbst wenn dir dies irgendwie gelingen würde, dann würde dir sicher niemand glauben.
    
    Dein
    
    Leben wäre aber zerstört. Sei dir sicher, dass unsere Freunde über genügend Einfluss verfügen, dass du dann bestenfalls noch unter Brücken nächtigen kannst. ...
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