1. Treibjagd (2)


    Datum: 30.11.2020, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    Treibjagd 2 (Hexenwut)
    
    Sie tragen mich, Maike, (wer und was ist jetzt Maike?) mit zusammengebundenen Händen und Füßen an einer langen Fichtenstange durch den Wald. Der, der hinten geht, schient ein saublöder Kerl zu sein. Immer, wenn ich den Kopf hebe, dann grinst er mich dummgeil an. Dabei starrt er mir immer wieder sabbernd zwischen meine nackten Hinterbacken. Manchmal sagt er auch: „dolle Fotze!“.
    
    So ein blöder Knilch. Ich hätte wirklich Lust, im in seine dämliche Fresse zu sch…, aber ich will mich nicht noch mehr herabwürdigen. Für den wäre mir sogar ein warmer nasser Furz zu schade. Soweit lasse ich mich nicht herab.
    
    Ich bin verzweifelt.
    
    Alles war gut. Marga und ich, wir hatten in der Nähe ihrer Suhle gespielt. Die fünf kleinen Frischlinge waren wie immer quietschvergnügt. Wir ahnten nichts Schlimmes.
    
    Doch plötzlich war Marga wie vom Blitz getroffen aufgesprungen, hatte ihre Frischlinge hart mit dem Rüssel angestupst und war mit ihnen auf der Flucht im Dickicht verschwunden.
    
    Was diesen Reflex bei ihr ausgelöst hatte, das merkte ich leider erst, als es zu spät war.
    
    Gerade hörte ich noch ein Klappern und Schlagen an die Bäume, da standen sie auch schon mit aufgerissenen Augen und Mündern vor mir. Zwei Kerle in orangefarbenen Jacken.
    
    „Na was haben wir denn da für ein seltsames Wild? Eine Sau? Eine wilde Sau ohne Haare, so, so…ein nacktes Weib! Ein Weiberschweinchen! Ich krieg mich ja nicht mehr ein!“
    
    Sie kamen um die Ecke von einem dichten ...
    ... Jungwaldbestand, so dass ich sie nicht kommen sah. Durch das Quieken der Kleinen hätte ich nichts gehört. Marga muss sie aber gerochen haben. Da siegte dann bei ihr eben der Mutterinstinkt.
    
    Ich weiß noch nicht, ob ich ihr das verzeihen werde. Sie hatte wohl gedacht, dass ich es auch rieche. Ja, ich hätte es riechen sollen. Jetzt stank es mir jedenfalls gewaltig.
    
    Sie kamen von beiden Seiten der Schneise.
    
    Keine Fluchtmöglichkeit. Der eine von ihnen, der der vorn geht und Hagen heißt, hatte Stricke mit bunten Fähnchen dabei. Irgendwelche Absperrseile zum Ablenken des Wildes. Damit haben sie mich gefesselt.
    
    „Du, Hagen“, fragte der Prollige, „Warum ficken wir die nicht gleich hier im Wald durch und lassen sie dann liegen? Warum willst du sie bis zur Strecke schleppen?“
    
    „Du bist wohl wahnsinnig, Jens-Eugen, du Blödmann? Und was ist dann, wenn sie uns anzeigt? Oder willst du sie etwa abmurksten, nachdem du sie gefickt hast? Die Treibjagd steht doch sogar in der Zeitung und unsere Namen stehen auf der Treiberliste. Die würden uns doch sofort am Kragen haben. Nee, das soll mal schön der Herr Dr.Zuche verantworten.
    
    Wozu ist er denn Jagdvereins-Präsident und Jagdleiter? Außerdem hoffe ich, dass ich meinen Jagd- und Waffenschein mindestens ein Jahr früher kriege, wenn ich ihm dieses Wild hier heute Abend, beim Verblasen auf die Strecke lege. Da wird er aber Augen machen. Ich habe es nämlich langsam satt, immer nur den Treiber zu machen für die Herren“
    
    „Du bist doch ein ...
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