1. Treibjagd (2)


    Datum: 30.11.2020, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    ... ausgebuffter Schweinehund, Hagen!“
    
    Den Hund kann er haben, aber das Schwein wäre eine Beleidigung für Marga und Ihresgleichen! Denke ich voller Hass und verzweifelter Hilflosigkeit.
    
    Der blöde Mannshund hinter mir hat sich irgendwo unterwegs einen Zweig abgepflückt und versucht immer wieder, mir damit auf die Schamlippen zu klatschen oder mir grinsend im Poloch herumzufummeln. Ich versuche, die Beine zusammenzuklemmen, so gut es geht. Es geht leider nicht. Es schmerzt nur. Die Backen kann ich aber zusammenkneifen.
    
    Nach einer guten halben Stunde kommen wir bei einem einsam stehenden Haus neben einem Teich mitten im Wald an. Das kenne ich. Es ist die alte Wassermühle, wo manchmal die Dorffeste und die Kirmes statt finden.
    
    Die zwei schleppen mich zum Hintereingang der Mühle und legen mich einfach auf der Sackrampe ab. Hagen geht weg und kommt kurz darauf mit einem beleibten älteren Herrn wieder.
    
    „Schauen Sie doch mal, was wir erlegt haben, Herr Dr. Zuche. Na, ist das was, he?
    
    Haben wir so, wie sie jetzt ist, im Jagen12 bei dem Fichten-Jungwald gefunden, das kleine Schweinchen.“
    
    Ich höre zuerst einmal nichts außer tiefem Durchatmen. Dann:
    
    „Ihr seid doch wohl wahnsinnig! Habt ihr sie gefesselt? Mensch Hagen. Wenn das rauskommt, dass ihr die so nackig und gefesselt hierher geschleppt habt, dann sind wir hier alle dran, wegen Kidnapping, Entführung, Nötigung, oder sonst was. Wenn nicht noch viel Schlimmeres. Und ich bin hier der ...
    ... Verantwortliche….bringt sie sofort weg von hier!“
    
    „Die Beiden glotzen ziemlich blöde.
    
    „Wohin sollen wir sie denn bringen? Raus kommt das so und so. Die wird uns doch anzeigen, Herr Dr. Zuche, oder nicht? Sollen wir sie betäuben?“
    
    „Das hättet ihr euch früher überlegen sollen, ihr Dämlackel!
    
    Halt!
    
    Wartet, da fällt mir etwas ein. Der Richter Rietscher, dieser Emporkömmling, der ist doch Kreisrichter hier in der Gegend und schielt schon lange nach meinem Präsidentenamt.
    
    Passt auf: Mit MIR habt ihr NIEMALS gesprochen, ich weiß von Nichts. Geht einfach zu ihm und bittet ihn um Rat. Dann hat der das Ganze an der Backe und wir sind raus.
    
    Euch muss er helfen, als Richter. Also los. Du kriegst morgen auch sofort deinen Waffen- und Jagdschein, wenn das erledigt ist, Hannes, versprochen.“ Und schon ist er weg, wie ein Geist.
    
    „Siehste! Hätten wir sie doch lieber gleich durchgefickt und liegen lassen!“ jammert Jens-Eugen.
    
    „Halts Maul, du Arsch!“ schimpft Hagen und geht den Richter Rietscher suchen.
    
    Als Hagen mit dem Richter zurückkommt, scheint dieser schon ziemlich angetrunken zu sein.
    
    Er hatte wohl einen Jagderfolg.
    
    Er hatte. Ein Kerl wie „Der Mann, den die Frauen lieben“ Selbstgefällig grinsender „Richter-Hold-Typ“
    
    „Das war ein herrlicher Tag heute, Mannomann! Kapitale Sau zur Strecke gebracht. Blattschuss! Na gut, das Fell taugt ja nicht viel, ist ein Fehler drin, aber vom Jagdgewicht her ganz beachtlich. Und was habt ihr noch Schönes für mich? Tut nicht so ...