Der Schmied aus Intal 21/38
Datum: 02.12.2020,
Kategorien:
Hardcore,
Autor: aldebaran66
Kapitel 21
Am nächsten Tag war große Aufregung im Dorf. Die Leute steckten ihre Köpfe zusammen und sprachen leise, zugleich aufgeregt miteinander. Bis ein Kunde, der in die Werkstatt kam, um was zu bestellen, die Nachricht zu mir brachte. Krieg!
Es ging das Gerücht um, dass es Kämpfe gab. Nicht weit weg von unserem Dorf. Von Mord und Plünderung war die Rede. Marodierende Soldaten zogen durch die Gegend und verwüsteten alles, was ihnen in den Weg kam.
Ich kannte es zu gut. Hatte nie gedacht, dass es in unser friedliches Tal kommen konnte. Die Nachrichten hörten sich nicht gut an, eines der anderen Täler in unserer Nachbarschaft, sollte bereits heimgesucht worden sein.
Die Männer beratschlagten, was zu tun sei und sie kamen auf die einhellige Meinung, dass der einzige Zugang zu unserem Dorf befestigt und verbarrikadiert werden sollte und jeder aufgerufen werden sollte Wache zu halten.
Ich wurde zu einem gefragten Mann. Stellte ich doch Waffen her, die gebraucht wurden. In nächster Zeit stellte ich meine gesamte Produktion auf Waffen um. Der Lohn würde mein Leben sein, sollte es zu Kämpfen kommen. Manch einer liebäugelte mit meinem besonderen Schwert, welches ich an eine Wand der Schmiede gehängt hatte. Ich ging dem aus dem Weg, indem ich es abhängte und unter den Dielenbrettern verbarg.
Tagelang bauten die Männer des Dorfes an Wehranlagen. Ein kleiner Turm wurde errichtet, der ein Signalfeuer und eine hell klingende Glocke in sich verbarg. Danach begannen ...
... die Männer, ungelenk mit den Schwertern zu üben. Diejenigen, die keines hatten, nahmen alles, was als Waffe taugte. Knüppel, Mistgabeln, Sensen und Dreschflegel wurden geschwungen. Als ich es sah, kamen mir Zweifel, dass es gegen ausgebildete, zu allem bereiten Soldaten oder Söldner nützen würde. Die Erinnerungen an meine Familie keimten in mir auf.
Es trat eine trügerische Sicherheit ein. Die Männer waren der Meinung das im Winter, der vor der Tür stand, nichts zu befürchten war. Trotzdem war man auf der Hut. Der Turm war fortwährend besetzt und zusätzlich standen zwei Wachen an den Barrikaden, die jeden der eingelassen werden wollte, argwöhnisch musterten und nach dem Ziel fragte. Einige übertrieben es und kamen sich dabei wichtig vor. Andere vernachlässigten mit der Zeit ihre Aufgaben. Wer erwischt wurde, hatte eine öffentliche Rüge zu erwarten und musste doppelten Wachdienst schieben.
Der Winter brach mit Macht ein und bald waren wir von der Außenwelt abgeschlossen. Keiner war bereit, den Zugang zu unserem Tal von Schnee und Eis zu befreien, bot es doch einen weiteren Schutz vor Angriffen. Ich arbeitete in dieser Zeit verbissen und manche Nacht hindurch, hört man das pochende Geräusch meines Hammers. Selten trieb Alia das Verlangen zu mir, sie wollte mich bei dieser wichtigen Aufgabe nicht stören. In der Mitte des Winters hatte ich es geschafft, jeden männlichen Dorfbewohner mit einem Schwert auszustatten, jede Frau mit einem Dolch, den sie unter der Kleidung tragen ...