1. Das Gespräch


    Datum: 21.12.2020, Kategorien: Sonstige, Autor: phantasy_writer

    ... Assoziation; ich stellte mir vor, ich stünde tatsächlich vor ihrer Türe und sie macht auf - und zwar splitternackt. Es kam dann allerdings ein wenig anders. Sie musste nämlich ein Praktikum machen und zwar in meiner Stadt. Also bekam ich eines Tages eine WhatsApp-Nachricht, in der sie mir mitteilte, dass sie für die nächsten 2 Monate hier wäre. Es war nur diese Feststellung, kein Vorschlag, ob wir uns treffen sollen. Weißt du was meine erste Reaktion darauf war?" Sie sieht mich fragend an. "Ich hab sofort einen riesen Ständer bekommen, als ich ihre Nachricht gelesen habe. Ich habe ihr postwendend zurück geschrieben und ihr gesagt, dass ich sie herzlichst willkommen heiße in meiner Stadt und ob sie sich schon eingerichtet hätte. Von einem Treffen hab ich zunächst auch nichts gesagt. Ich war dermaßen hibbelig und musste mir als erstes einen runter holen, wenn du weißt, was ich meine." Sie sieht mich grinsend an und nickt.
    
    "Am nächsten Tag hab ich ihr dann geschrieben und vorgeschlagen, ihr meine Stadt zu zeigen. Sie fand die Idee gut, meinte aber, das müsse bis zum Wochenende warten, da sie in ihrem Praktikum gerade äußerst eingespannt sei. Ich fragte, wo ihre Arbeit sei und bekam auch raus, dass sie am Frei­tag um 3 Uhr Nachmittags Feierabend hat. Du kannst dir vorstellen, was in mir vorging. Ich musste nicht groß überlegen, sondern stand an besagtem Freitag Punkt 3 Uhr Nachmittag bei ihr vor der Arbeit." Ich mache eine Pause, um den Moment vor meinem geistigen Auge ...
    ... Revue passieren zu lassen. Sie hakt nach: "was hat sie gesagt, als sie dich erkannt hat?" "Sie stand mit offenem Mund da und hat mich angeschaut, ohne etwas zu sagen", antworte ich. "Drei Meter weg von mir und hat sich nicht bewegt. Ich ging auf sie zu, nahm sie bei der Hand und sagte: 'komm mit, ich zeig dir was'. Wir gingen ein bisschen spazieren. In meiner Stadt gibt es einen Park, in dem bei schönem Wetter Jongleure und alle möglichen Straßen-Künstler rum hängen und Performances veranstalten, dort gingen wir hin und unterhielten dabei uns über Gott und die Welt. Im Park angekommen, setz­ten wir uns auf eine Bank und schauten den Jungs ein wenig beim Jonglieren zu, sie fand das mega cool. Irgendwann fragte ich, ob sie Lust hätte, was zu essen; ich hatte selbst ein wenig Hunger und fand das eine gute Idee; mittlerweile war es später Nachmittag und die Sonne bereits am unterge­hen. Auch sie fand den Plan gut. Ich zählte ein paar Restaurants auf, die ich kannte, meinte dann aber, es wäre vielleicht eine noch bessere Idee, sich Käse, Baguette und eine Flasche Wein zu besor­gen und sich damit bei mir auf den Balkon zu setzen."
    
    Sie grinst. "Du Schlingel..." Ich bemühe mich, etwas richtig zu stellen: "Nee, das war gar nicht so planmäßig gedacht in dem Moment. Der Tag war einfach perfekt; Spätsommer, bestes Wetter, ich war total in der Gegenwart in diesem Moment und hatte Lust auf Käse, Baguette und Wein. Zudem hatten wir uns ja 6 Jahre nicht mehr gesehen und es gab so viel zu ...
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