1. Laura Kraft 33


    Datum: 21.12.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bychicago4

    ... Rothaarige auf. „Und zwar von Anfang bis Ende. Oder ich ficke dich bis Du stirbst!"
    
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    Ellen Goldstein hatte sich gemäß der Beschreibung, die sie von Natascha erhalten hatte, durch die Geröllmassen im Fahrstollen A vorwärts gekämpft. Es war verdammt nicht leicht, mal 10 Meter nach oben, dann wieder 10 Meter nach unten zu klettern. Von Querstollen 14 bis 16 die reinste Tortur. Trotz ihres dünnen, schwarzen Minikleids war ihr nicht kalt. Das würde später kommen, wenn sie warten musste. Doch das war für die gelernte Balletttänzerin kein Problem. Als Agentin hatte sie schon ganze Nächte ungeschützt im Schnee verbracht. Sie war zäh, 8 Grad C im dünnen Minikleid und ohne Unterwäsche konnten ihr nichts anhaben.
    
    Kurz hinter dem Querstollen 16 erreichte sie den Abzweig zur Anlage „Eber". Ein großer Vorhof, fast wie eine Kathedrale bildete den Eingang. Auch hier war alles voller Gesteinsbrocken, die durch die Sprengung der Stollen hier hinein gerollt waren. Nur ein schmaler Durchgang war übrig geblieben. Ellen zwängte sich hindurch und erreichte einen See. Der Stollen war an dieser Stelle abgesoffen. Das war der Teil, durch den Natascha und ihre beiden Kameraden geschwommen und teilweise getaucht sein mussten. Dabei waren Kolja, ein 25jähriger Mann aus Perm, das westlich des Urals liegt und Irina, eine 23jährige Kämpferin aus St. Petersburg nicht wieder aufgetaucht.
    
    Ellen Goldstein hoffte, sie dennoch hier zu finden. Aber es war weder etwas im Lichtschein der ...
    ... Grubenlampe zu sehen, noch etwas außer leichtem Plätschern zu hören. Irgendwo tropfte Grundwasser aus dem Felsen in den See. Das war alles.
    
    Ellen Goldstein schickte sich an, zu warten. Sie kehrte dazu zurück in die „Kathedrale" in Höhe der Querstollen 16 und 17. Dort versteckte sie sich hinter einem mittleren Felsblock und schaltete das Grubenlicht ab.
    
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    Raquel Valentine´s Herz pochte bis zum Hals. Sie hielt die Luft an, damit sie den Staub nicht einatmen musste. Ein Felsen hatte sich gelöst und war in den Stollen gekracht. Direkt vor der Amerikanerin. Sie war zur Seite gehechtet und hatte Glück, dass ein weiterer Felsen, der sich zwischen ihr und der Gerölllawine befand, etwas Schutz bot. Einzelne Gesteinsbrocken flogen ihr wie Gewehrkugeln um die Ohren. Aber sie überstand alles ohne einen Kratzer. Nur der Schreck saß ihr in den Knochen.
    
    Durch den aufgewirbelten Staub konnte sie nicht viel erkennen. Sie war gezwungen, ihr blaues Minikleid auszuziehen, um es sich als Maske vor das Gesicht zu halten. So filterte sie den Staub aus der Luft. So schnell sie konnte, kletterte sie über den neu entstandenen Haufen losen Gesteins hinweg. Sie hatte dabei noch Glück, denn ein Felsblock, der ihr sonst den Weg versperrt hätte, war in zwei Teile zerborsten. Sie konnte in der Mitte hindurch klettern und landete in einem engen, jedoch völlig unzerstörten Teil dieses Hilfsstollens. Von den Wänden und der Decke tropfte Wasser. Auch der Boden war 10 Zentimeter hoch mit Wasser ...
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