1. Der Pornograf XI - 32


    Datum: 25.12.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byrokoerber

    ... Kichern. „Die Zwei waren für sie nur ein kurzes Gastspiel. Denn eigentlich ist sie hinter dir her."
    
    „Nee", stöhnte jetzt ich und richte mich entsetzt auf. „Sie hat mich doch als ihren Ersatzpapa auserkoren. Seither ist sie Tabu für mich."
    
    „Ja, ich war genauso erschrocken, fast entsetzt, als sie
    
    mich
    
    um Erlaubnis fragte, mal mit
    
    dir
    
    schlafen zu dürfen. Natürlich fragte ich sie warum. Und weißt du, was sie sagte?"
    
    „Nee", konnte ich nur noch überrascht gurgeln.
    
    „Ganz einfach, sagte sie. Sie sei schon von Anfang an scharf auf dich gewesen. Sie hätte es jahrelang erfolgreich unterdrücken können, aber nun sei es genug. Eine Nacht nur, würde ihr genügen. Dann würde sie nie wieder auf dich zurückkommen. Das war sogar mir verständlich. Aber völlig umgehauen hat mich, als dieses kleine Luder sagte, du seiest es selbst gewesen, der sie auf die Idee brachte."
    
    „Und wie das?", frage ich jetzt doch.
    
    „Dein letzter Roman, wo du über Anja in Reutlingen geschrieben hast, brachte sie auf diese Lösung. Sie hat ihn jetzt erst nochmals gelesen, Zeit genug hatte sie ja", sagte mein Weib, inzwischen laut lachend.
    
    „Und du hast es ihr auch noch gestattet?", fauchte ich sie jetzt an.
    
    „Denk doch einfach mal nach", kam es abrupt und beinahe ernst. „Warum hat Sara wohl bei uns immer gerackert wie ein Pferd. Nicht
    
    nur
    
    weil es ihr Spaß machte und die Kasse stimmte. Sie sagte es ja selbst, auch aus Liebe zu dir. Die merkte man ihr zwar schon immer an, doch ich dachte ...
    ... halt, es sei die Liebe einer Tochter zum Ersatzvater. Aber es war halt so viel mehr. Wie konnte ich ihr, nach diesem Geständnis, da eine Nacht mit dir verweigern. Vor allem, da ich ganz sicher bin, sie wird dich weiterhin lieben, aber dann wirklich nur noch als Tochter. Nun geb dir halt einen Ruck", damit warf sich mein Satansbraten an mich und läutet die Geschehnisse dieser Nacht ein. Sie weiß halt nur zu genau, mit was sie mich ablenken kann.
    
    ***
    
    Der nächste Tag war ein Arbeitstag zu Hause. Mag doch bitte keiner denken, der Winter sei für uns Ruhezeit, weil wir nur an drei von sieben Tagen aktiv tätig waren. Es gab tausenderlei Dinge zu besprechen, zu entscheiden, zu denen wir in Italien gar nicht kamen. An diesem Tag ging ich mit meinen Frauen dran zu überlegen, wie wir die Renovierung der ersten unterirdischen Hallen aufzäumen wollten. Die
    
    Dächer
    
    begannen langsam undicht zu werden. Nach vielem hin und her wurde der Entschluss gefasst, das Erdreich abzutragen, und die kompletten Dächer der Hallen A bis D zu erneuern, mit moderneren Materialien.
    
    „Mal wieder ein kleiner 800 000 € Auftrag", murrte Kim. „Zum Glück haben wir ja genau für diesen Fall, Rücklagen gebildet."
    
    „Da fällt mir ein", hakte Gina nach, „Der Kugelbrunnen und der mit dem Flötenspieler, werden, obwohl natürlich abgelassen, diesen Winter auch nicht dicht überlebt haben. Renovieren wir die ebenfalls oder bauen wir da was Neues?"
    
    Mit ähnlichen Themen ging auch der Nachmittag drauf. Es wurde ...
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