Nymphe
Datum: 31.12.2020,
Kategorien:
Medien,
Autor: Anonym
Der Himmel war schwarz und wolkenverhangen. Die heiße Luft des vorangegangenen Tages prallte von den alten Fassaden der Häuser, die sich, links und rechts des schmalen Weges wie eine einzige Wand eng aneinander schmiegten. Das Gewitter hatte sich schnell wieder verzogen und der kurze Regenschauer hatte nur für wenig Abkühlung gesorgt. Das schwere Granitpflaster dampfte in der schwülen, feuchte Nachtluft und aus den zahlreichen Kneipen drang ein Gewirr aus Stimmen und Musik.
Auf ihrer Stirn perlten die Schweißtropfen und ihr dünnes Sommerkleid klebte nass an ihrem Körper. Es war noch zu früh, um ins Hotelzimmer zurück zu kehren. An Schlaf war bei dieser Hitze nicht zu denken. Ihre Schritte führten sie zielstrebig durch die dunkle Nacht, nach Westen. Hier wo der laute Urlaubstrubel langsam der Stille der Nacht wich und die enge mittelalterliche Gasse sich zur Allee weitete. In Mitten großzügiger Villengrundstücken, lag ihre neue Urlaubsentdeckung.
Unauffällig neben der Hauptstraße, verborgen durch eine wilde Ginsterhecke hatte ein kleiner Stadtpark der Bebauung getrotzt und sich gegen alle Spekulanten behauptet. Eine altmodische Gartenanlage mit geschwungenen Kieswegen, kleinen Steinbänken und barocken Marmorstatuen - Nymphen und Faune. Der ehemalige Besitzer war den Freuden seiner Zeit aufgeschlossen gegenüber gestanden, jedenfalls ließen die drallen, sinnlichen Frauenbildnisse und die lebenslustigen und lustgeilen Darstellungen der Faune dies so vermuten. Früher ...
... einmal waren es wohl noch mehr solcher Figuren gewesen, vereinzelte leere Sockel gaben noch Zeugnis davon. Der Park lag still und verlassen in der Nacht. Nur hin und wieder sah man eng umschlungen Liebespaare spazieren gehen.
Die kleine Bank auf der sie bereits am Abend zuvor gesessen hatte war noch frei. Ihr war heiß, sie war verschwitzt und der Stein war kühl und feucht vom Regen. Auf dem Rasen gegenüber waren die Konturen einer Gruppe von Steinskulpturen zu erahnen, eine nackte Nymphe mit zwei Faunen und ein leerer Sockel. In der Dunkelheit waren nur die Umrisse zu erkennen, aber immer wenn auf der Straße ein Auto vorbei fuhr, erweckte das kurze Aufblitzen der Scheinwerfer die Figuren zum Leben. Sie schienen dann für einen Augenblick zu tanzen und man glaubte die Musik der Panflöte zu hören. Die beiden Satyre mussten um die Gunst der verbliebenen Nymphe buhlen, seit die andere sich einen neuen Liebhaber gesucht hatte. Am liebsten würde sie sich ihrer Kleider entledigend und nackt den verweißten Platz in der Gruppe einnehmen, im Klang der Ziegenflöten und in Erwartung der Sinnesfreuden, die ihr die riesigen erregierten Penisse der beiden Zwitterwesen versprachen. Urlaub ohne Familie bedeutete für sie auch Urlaub ohne ihren Mann und damit kein Sex. Sie hätte nie gedacht, dass ihr der Verzicht darauf so schwer fallen würde.
Mittlerweile war ihr Höschen nass von der regenfeuchten Bank und das Kleid klebte immer noch an ihrem verschwitzten Körper. Sich jetzt auszuziehen und ...