1. Die Erkenntnis


    Datum: 10.01.2021, Kategorien: Schamsituation Autor: Anonym

    Allmählich wache ich auf. Die ersten Sonnenstrahlen des Samstagmorgens kitzeln in meinem Gesicht und versuchen meine geschlossenen Augenlider aufzuweichen. Ich liege wie immer auf dem Bauch und muss etwas tun, um nicht noch wacher zu werden. Also drehe ich schlaftrunken meinen Kopf auf die linke Seite, weg von der Sonne, strecke mein rechtes Bein
    
    und winkle das linke an. Wie von selbst schiebt sich meine linke Hand unter meinen Oberschenkel, da ganz oben, direkt unter das Hüftgelenk. Der Daumen verweigert die kollektive Liebkosung des Innenschenkels, hat höhere Ziele. Er spreizt sich, widerspenstig wie er nun einmal ist, einfach rechtwinklig ab. Sein Ziel ist völlig klar, die geschwollenen, gemarterten Lippen gleich nebenan. Die Berührung jagt mir einen Schauer die Wirbelsäule hinauf. Leise stöhne ich auf. Mein Daumen gleitet weiter hin und her. Mein Gehirn kann und will den Befehl nicht geben:
    
    Hör auf!
    
    Nur gut, dass ER mich nicht sehen kann, wie ich vor mich hin grinse.
    
    Durch die geschlossene Tür gedämpft, höre ich ihn unten mit den Tassen klappern. Er deckt den Tisch, der Frühaufsteher. Wie kann man nur am Wochenende so früh aufstehen? Das werde ich nie begreifen. Wo es doch hier im Bett so schön warm und kuschelig ist. Nachher wird er wie immer kommen und mich wecken. Er wird genau da weitermachen, wo er in der Nacht aufgehört hat, der Lüstling, wie jeden Samstag, seit er hier bei mir wohnt. Der Daumen quält noch immer wie ferngesteuert mein geschwollenes ...
    ... Fleisch.
    
    An der Innenseite meiner wieder verdunkelten Augenlider beginnt ein Film abzulaufen. Ich sehe ihn wieder an unserem ersten Abend auf seinem Barhocker sitzen. Nach einem langen Tag im Büro ging ich in die kleine Kneipe um die Ecke auf einen Absacker. Ich hatte noch keine Lust auf mein einsames Bett, wollte noch ein wenig die Leute beobachten, etwas trinken, vielleicht auch tanzen.
    
    Die Kneipe hatte nicht den besten Ruf, eher einen zwielichtigen. Doch der Barkeeper alleine war den Besuch wert. Seine Kenntnisse von exotischen Drinks waren legendär und er sah dazu noch umwerfend aus. Die Besucher der Kneipe setzten sich schon immer - ja wie soll man das nennen, bunt gemischt trifft es wohl am Ehesten - zusammen. Das Billardzimmer hinten war seit erdenklichen Zeiten fest in der Hand der kleinen aber feinen Schwulenszene des Viertels. Vorn im Barbereich hielten sich überwiegend die Heteros auf, meist Singles auf der Jagd.
    
    Als ich hereinkam, winkte mir der Barkeeper sofort zu und zeigte auf meinen freien Lieblingsplatz am Ende der Theke. Ich setzte mich also, lehnte mich an die holzgetäfelte Wand und schlug meine Beine übereinander. Zeitgleich stellte Wölfi meinen Caipi Spezial vor mich hin. Mein Dank beschränkte sich wie immer auf ein kleines Lächeln, er nickte mir zu. Neugierig schweiften meine Blicke durch die Kneipe.
    
    Die meisten Gäste kannte ich vom Sehen. Nicht mehr ganz frische, vollbusige Amazonen, die gnadenlos jedem alles unter die Nase hielten, was aus ihren ...
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