1. Hausmädchen plus


    Datum: 01.02.2021, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    ... zu mir."
    
    Natascha will schon etwas sagen, da klopft es an der Tür. Ich gehe hin und der Mann vom Zimmerservice schiebt einen Servierwagen mit einer Flasche Rotwein und mehreren Gläsern darauf in den Raum. Während ich zur Sitzgruppe zurückkehre, öffnet der Kellner die Flasche und lässt mich probieren. Erst nach meiner Zustimmung schenkt er ein, verabschiedet sich und schließt hinter sich die Tür.
    
    "Prost", sage ich. Dabei erhebe ich mein Glas.
    
    Natascha greift daraufhin zu ihrem und erhebt es ebenfalls. Die Unterbrechung, aber vermutlich auch meine Ankündigung, haben sie wieder ernst werden lassen.
    
    "Prost", meint sie. "Stoßen wir jetzt doch auf meine Unterwerfung an?"
    
    "Nein", sage ich dezidiert. "Hast du das immer noch nicht kapiert? Es wird keine Unterwerfung geben!"
    
    "Gut, also nicht auf meine Unterjochung", kontert sie.
    
    "Einfach Prost. Auf uns!", sage ich.
    
    "Auf uns", antwortet sie. "Was immer das heißen mag."
    
    Wir stoßen endlich an und nehmen ein Schluck vom Rotwein. Nataschas Unsicherheit ist mit Händen zu greifen. Sie versucht zwar, die Starke zu spielen und ihre Zweifel zu überspielen. Es will ihr aber nicht so recht gelingen.
    
    "Du nimmst mich mit?"
    
    "Ja, mit nach München", bestätige ich.
    
    "Also doch als dein Hausmädchen plus?"
    
    "Nein, als Medizinstudentin", stelle ich beinahe genervt klar.
    
    Natascha schaut mich aus weit aufgerissenen Augen an. Sie versteht ganz offensichtlich nicht, was ich damit sagen will. Mit diesen wenigen Worten ...
    ... habe ich wieder Ihre volle Aufmerksamkeit. Ihre Neugier ist geweckt. Sie sitzt wieder gerade im Sessel.
    
    "Als Medizinstudentin?", stammelt sie.
    
    "Du wolltest dir mit der Versteigerung ein Medizinstudium finanzieren, habe ich von deinem Onkel erfahren."
    
    "Daraus wird jetzt wohl nichts. Das Geld reicht niemals aus", wirft sie ein.
    
    "Wir werden sehen. Ich nehme dich mit und du wohnst kostenlos bei mir. Du hast die 20.000 Euro aus der Versteigerung. Damit kannst du einige Monate durchhalten. Wenn du dir nebenher und in den Sommerferien einen Job suchst, könntest du es bis zum Ende schaffen", erkläre ich ihr. "Was sagst du dazu?"
    
    Sie sagt erstmal nichts. Natascha schaut mich immer noch aus weit aufgerissenen Augen an. Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der überraschter war, als sie in diesem Augenblick.
    
    "Was muss ich dafür tun, dass ich bei dir wohnen kann?", erkundigt sie sich.
    
    "Fleißig lernen."
    
    "Das sowieso, aber was verlangst du von mir?", bohrt sie nach. Diesmal hat sie einen leicht genervten Unterton in der Stimme.
    
    "Nichts! Ich verlange wirklich nichts", bestätige ich. "Ich habe gesehen, wie traurig du warst, als es so ausgesehen hat, als würde dein Lebenstraum platzen."
    
    "Medizin ist wirklich mein ganz großer Traum", bestätigt sie. Natascha spricht leise. Ich habe den Eindruck, sie kann nicht glauben, was ich ihr gesagt habe.
    
    "Dann freu dich doch! Dein Traum kann wahr werden."
    
    "Du kannst doch nicht ein fremdes Mädchen einfach so bei dir ...
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