1. Paralleluniversum


    Datum: 28.02.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byswriter

    ... interessiert, wo man sie hinfahren würde.
    
    Sie blickte aus dem Fenster und bekam erneut bestätigt, dass ihre neue Heimat sich grundlegend von dem, was sie zu kennen glaubte, unterschied. Niemand trug Kleidung, sexuelle Annäherungen von Jung und Alt wurden in aller Öffentlichkeit praktiziert, und niemand schien sich daran zu stören. Es war verwirrend und gleichzeitig faszinierend. Nach 15 Minuten Fahrt hatten sie ihr Ziel erreicht, und Bianka stellte den Wagen vor einem mehrstöckigen Gebäude ab. Sie erklärte Ina, dass sie vorübergehend hier wohnen würde. Das Haus wurde von der Stadt betrieben und hauptsächlich lebten hier ehemalige Häftlinge und Menschen, die anderweitig mit dem Gesetz in Konflikt geraten waren oder aus sozialen Schieflagen stammten. Zu Inas großer Freude wurde ihr eine eigene kleine Wohnung zugewiesen. Diese war zwar nicht luxuriös eingerichtet, doch gewährte sie ihr Privatsphäre und etwas Ruhe. Die Wohnung verfügte nur über einen Wohn- und Schlafraum, ein kleines Bad und eine winzige Küche. Die Verwalterin, eine grauhaarige Frau mit faltiger Haut und schlaffen Brüsten, wies Ina ein und bot sich als Ansprechpartnerin für weitere Fragen an. Die Polizistin verließ Ina und verpflichtete sie, am nächsten Morgen unaufgefordert ein weiteres Mal im Revier zu erscheinen, wo man sehen würde, wie es mit ihr weiter ging.
    
    Einigermaßen erschöpft ließ sich Ina auf ihr Bett fallen. Sie fragte sich, wie ihre frühere Wohnung ausgesehen haben mochte. Hatte sie alleine ...
    ... gelebt? Hatte es einen festen Freund gegeben? Oder eine Partnerin? Sie konnte sich noch nicht einmal erinnern, ob sie regelmäßig Sex gehabt hatte, und wenn ja, mit wem. Stand sie auf Männer oder auf Frauen? Die kurze Affäre mit Stan in der Gefängniszelle hatte ihr nichts gegeben, doch war das ein Indiz dafür, dass sie mit Männern nichts anzufangen wusste? Die Situation im Duschraum, als die Gefangene mit den großen Brüsten sie liebkost hatte, hatte ihr schon eher gefallen. Ina sah sich um und beschloss, sich etwas auszuruhen. Sie wurde aus dem Schlaf gerissen, als es an der Wohnungstür klopfte.
    
    Ina runzelte die Stirn und erhob sich bedächtig aus dem Bett. Sie nahm an, dass die Verwalterin etwas von ihr wollte oder die Polizisten weiteren Gesprächsbedarf haben könnten. Doch als sie die Tür öffnete, sah sie eine junge Frau auf der Matte stehen. Ina schätze sie auf knapp über 18. Ihre Gesichtszüge vermittelten nicht den Eindruck, dass sie wesentlich älter sein könnte. Die junge Frau war schlank, wies kleine Brüste auf und war zwischen den Beinen blank rasiert. Die Blondine lehnte entspannt am Türrahmen und lächelte Ina verschmitzt an. Ina erkannte in der Hand des Mädchens eine Flasche Wein und in der anderen zwei Plastikbecher.
    
    „Hi, ich bin Sarah ... Ich wollte nur mal Hallo sagen."
    
    „Hi ... Dann komm rein."
    
    Ina war überrascht über den frühen Besuch. Offenbar hatte sich rumgesprochen, dass eine Neue eingezogen war. Sarah steuerte sogleich das Bett an und warf sich auf ...
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