1. Thao 06


    Datum: 04.03.2021, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... hasse Zwiebel schneiden."
    
    Thao lächelte.
    
    „Ich bring nur schnell meine Sachen in Karls Zimmer, dann helfe ich dir, wenn du möchtest."
    
    Katja schien dankbar.
    
    „Schneidest du dann die Zwiebeln für mich?"
    
    Thao grinste breit.
    
    „Dass ich dann heulen muss? Nee, danke."
    
    Katja lachte und blickte dem Mädchen nach, bis es durch die Tür verschwunden war. Sie war erleichtert, dass Thao das Gröbste hinter sich hatte. Die Sache mit diesem Heinrich hatte sie arg mitgenommen.
    
    Karls Mutter war dem Mädchen dankbar. Vor allem dafür, wie positiv Karl auf einmal mit dem Leben umging. Er hatte viel mehr Spaß, wirkte ausgeglichener und auch reifer, schien nicht mehr unter Druck zu stehen. Lächelnd dachte sie an gestern Abend. Was so ein wenig Vögeln doch bewirken konnte. Ihre Gedanken schweiften zu Harald, wie glücklich er gewesen war, als sie ihn geweckt, gestreichelt und dann gefordert hatte. Sie hatten nach fast zwanzig Jahren immer noch ein ausgeglichenes Sexleben, auch wenn es schwer war, das Besondere, das Knistern, den spannende Moment wieder zu erwecken.
    
    „Lass mich! Ich mach schon."
    
    Katja überließ ihr das Wiegemesser. Aha! Das Mädchen stellte sich geschickt an.
    
    „Kannst du kochen, Thao?"
    
    Das Mädchen schüttelte den Kopf.
    
    „Nicht wirklich, nur ein paar kleine Sachen. Was willst du denn machen?"
    
    Katja deutete auf die Schale.
    
    „Einen gemischten Salat. Meine Männer essen ihn aber nur, wenn es auch Hackfleischbällchen dazu gibt. Er wäre ansonsten zu fade, ...
    ... sagen sie."
    
    Thao grinste.
    
    „Wenn ich ehrlich bin, geht es mir genauso."
    
    Katja stieß dem Mädchen in die Seite.
    
    „Wehe, du fällst mir vor ihnen in den Rücken, Liebchen!"
    
    Das Punkermädchen stieß zurück.
    
    „Prügeln, oder was?"
    
    Sie lachten.
    
    „Du und Harald, ihr seid cool drauf."
    
    Das Mädchen meinte das ernst.
    
    „Ich weiß nicht, ob mich jede Familie so aufgenommen hätte. Sieh mich an! Der Schock jeder Schwiegermutter."
    
    Katja nickte.
    
    „Mir ging es da ähnlich, wenn ich ehrlich bin. Aber Aussehen ist nicht alles, Thao, gerade heute nicht, wo sich die Menschen so sehr hinter ihren Fassaden verstecken."
    
    Das Punkermädchen dachte nach.
    
    „Kriegst viel mit als Polizistin, oder?"
    
    Die kleine Frau bejahte.
    
    „Meine Arbeit lässt mich oft an den Menschen verzweifeln, Thao. Du lernst Mörder kennen, Vergewaltiger, Betrüger, Diebe, Herrn Müller, der seinen Dackel verloren hat, Korrupteure und alle haben ihre Geschichte. Du versuchst, sie in Schubladen einzusortieren, die es dir leichter machen, mit den einzelnen Schicksalen umzugehen, sie nicht verurteilen zu müssen und spätestens mit der Akteneinsicht siehst du dann, was das Leben für viele Menschen zu bieten hat. Nichts! Nur Scheiße! Die meisten von ihnen hatten gar keine Wahl, als so zu werden, wie sie sind."
    
    Katja sah auf einmal sehr müde aus.
    
    „Ich bin mittlerweile fest überzeugt davon, dass es immer schlimmer werden wird, Thao. Die Menschen kranken an sich selbst und gerade bei dem Gedanken an euch wird ...
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