1. Der Vertrag


    Datum: 12.03.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Rahab

    ... nur.
    
    "Und mit ihr geht das bestimmt alles wieder den Bach runter." setzte Ulrich jetzt nach. "Ich habe keine Lust darauf, dass alles so ist wie früher."
    
    "Genau meine Meinung!" damit lehnte sich jetzt meine Tochter zurück und verschränkte die Arme.
    
    Dieses "wie früher" klang bei Ulrich wie ein Schimpfwort! Dabei hatte ich immer nur das Beste für meine Familie gewollt. Diese Verurteilung durch die Kinder hatte ich nun wirklich nicht verdient! Schließlich ist eine ordentliche Wohnung nichts, was einem zum Vorwurf gemacht werden kann!
    
    Rolf blieb weiter stumm, seine Augenlider halb geschlossen. Mir war hundeelend zumute und die Tränen brannten in meinen Augen. Ich hatte befürchtet, unter Umständen nicht mehr mit offenen Armen aufgenommen zu werden, aber das hier ...?
    
    "Was ist mit dir?" Ulrich stieß Rolf leicht an. Der zeigte jedoch keine Reaktion - fast eine endlose Minute lang. Rolf würde jetzt bestimmt die Sache richtigstellen und die Kinder zurechtweisen - jedenfalls erwartete ich das. Ich war daher noch mehr geschockt, als er sich endlich äußerte.
    
    "Ihr habt beide recht und ich stimme völlig mit euch überein. - Moment! - Ich möchte noch mehr dazu sagen!" Die aufkommende Begeisterung der Kinder wurde gebremst.
    
    Wieder dauerte es eine scheinbar endlose Zeit. Ich saß wie auf Kohlen. Was war nur in sie gefahren? Musste ich mir dieses Tribunal eigentlich gefallen lassen?! Ich sollte jetzt aufspringen und sie hier sitzen lassen! Hatte ich das hier eigentlich ...
    ... nötig?! - - Alles in mir verlangte danach, wieder mit meinen Liebsten zusammen zu sein! Es wurde mir jetzt klar, dass ich ALLES dafür geben würde!
    
    "Die Zeiten von "früher" sind endgültig vorbei. Nichts wird mehr so wie "früher" und von uns dreien will das auch niemand.
    
    Bea ist hier hergekommen, weil sie wieder mit uns zusammen sein möchte. Ich glaube, dass es ihr wirklich am Herzen liegt. Es ist schon etwas egoistisch, dieses Bedürfnis völlig zu ignorieren. Ich möchte euch beiden einen Kompromiss vorschlagen. Wir stellen Bedingungen - sehr harte Bedingungen - für ihre Aufnahme bei uns. Dann kann sie entscheiden, ob sie unter diesen Bedingungen hier sein möchte, oder nicht. Was haltet ihr davon? - Uli?"
    
    "Sie müsste hier schon so etwas wie ein Sklave sein, damit sie uns nicht wieder schikanieren kann."
    
    "Jo?" "So hart können die Bedingungen gar nicht sein!"
    
    "Ich weiß nicht. Vielleicht hat Uli ja Recht. Sklave bedeutet, dass sie sich hier uneingeschränkt unterordnen muss - ohne jegliche Rechte. Wenn Bea das akzeptiert, dann hätte sie es schwer, ihren Kopf wieder durchzusetzen."
    
    Ich hatte der ganzen Unterhaltung mit einem beklemmenden Gefühl in der Brust zugehört. Es war ja nun wirklich nicht schön, wie da über mich verhandelt wurde. Erst die totale Ablehnung - aber jetzt doch ein Hoffnungsschimmer ...?
    
    "Was ist denn DEINE Meinung - ganz ehrlich!" Josephine sah ihren Vater auffordernd an.
    
    "Ich versuche, eine annehmbare Lösung für alle zu finden und ..."
    
    "Nein, ...
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