1. The Men's Club - 1. Teil


    Datum: 20.06.2018, Kategorien: Schamsituation Autor: Anonym

    The Men’s Club
    
    Nach einer Woche der Vorfreude trafen wir – meine drei engsten Freunde und ich – uns in einer Seitengasse in der Altstadt vor einer unscheinbaren Tür eines Jugenstilhauses. Tür Nummer 27 unterschied sich in nichts von den klobigen, weiß getünchten, mit etwas Schmiedeeisen verzierten Haustoren in der Gasse. Thomas, Benjamin und Jakob trafen gemeinsam zu Fuß ein, sie hatten sich schon etwas früher getroffen und waren nun herspaziert, ich hatte ein Taxi genommen. Thomas war im Übrigen der Jüngste von uns, gerade mal 18 Jahre alt und besuchte noch die Schule im letzten Jahr vor seinem Abitur, Benjamin und Jakob waren beide wie ich 24 und wir alle drei studierten gemeinsam Betriebswirtschaft.
    
    Dieser besondere Abend führte uns zusammen, denn wir hatten groß zu feiern. Vor nicht einmal acht Tagen am letzten Sonntag hatte ich das große Los gezogen: Ein Lotto-Gewinn, zufällig erreicht, obwohl ich nur hin und wieder mein Glück versuchte, hatte in meinen jungen Jahren bereits für mein finanzielles Auskommen gesorgt. Plötzlich, überraschend und ungemein befriedigend und befreiend- mehr als vier Millionen Euro auf dem Konto zu wissen, von den Zinsen alleine reichlich leben zu können und nun standen mir Türen offen, von denen ich bislang nicht einmal gewusst hatte.
    
    Die erste dieser Türen sollte hier die Nummer 27 sein. Eine Empfehlung meines neuen Vermögensverwalters, der mir – nach einem vorsichtigen Taktieren, ob dies meinen Geschmack träfe – eine Telefonnummer ...
    ... gab, in der Vermutung, dass ich einer kleinen Feier meines neuen Wohlstandes sicherlich nicht abgeneigt sei.
    
    Vorab jedoch lotete er aus, ob er meine Bedürfnisse mit dieser Empfehlung wirklich richtig einschätzte. Auf meine erste, zögerliche – doch positive - Reaktion hin, war von einem Club für Genießer, Männer und Wohlhabende die Rede. Nicht jeder wurde eingelassen, dieser Club existierte nur für ein besonderes Klientel und man wurde nicht leichtfertig darauf aufmerksam gemacht. Von hübschen, jungen Frauen war weiter die Rede, von mehr Möglichkeiten als in den üblichen Etablissements. In diesem Club war das männliche Mitglied wirklich König, die Mädchen lagen einem zu Füßen (dafür sorgte der Clubbesitzer in jedem Fall, meinte mein Vermögensberater) und der ausgelebten Fantasie waren so gut wie keine Grenzen gesetzt.
    
    Nach einem Tag des Zögerns, aus einer gewissen Schüchternheit vielleicht, rief ich die Nummer an. Höflich wurde mir von einem männlichen Angestellten berichtet, dass man auf meinen Anruf bereits gewartet habe. Und dass man mir für meine kleine Feier empfehlen würde, einen der VIP-Tische zu reservieren. Alles Weitere könne man dann vor Ort besprechen. Gesagt getan, ich reservierte. Und nun standen wir hier vor Nummer 27. – Ich klopfte.
    
    Eine Art Butler empfing uns in einem elegant und teuer eingerichteten Vorzimmer. Er begrüßte uns äußerst vornehm, vermeldete, dass sich der Besitzer des Clubs entschuldigen ließe, er würde uns dann später noch persönlich ...
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