1. Maren. Ein Urteil mit Folgen 01


    Datum: 17.03.2021, Kategorien: Fetisch Autor: bytextfreund

    ... Er brauchte eine Schuldige, eine Mitwisserin, die nichts wissen durfte und der kein Gericht der Welt soviel Naivität und Dummheit glauben würde, als Prokuristin nicht zu wissen was sie unterschrieb.
    
    Er hatte sie in die Falle gelockt und sie saß nun darin fest.
    
    Erst als das Tätscheln ihrer Anwältin von fordernden Händen einer Justizbeamtin abgelöst wurde, kam sie wieder zu sich, arbeitete ihr sonst so wacher Verstand wieder. Sie stand auf. Dabei fiel ihr Blick auf die Besucherränge. Das tränenüberströmte Gesicht ihrer Mutter brachte sie fast um den Verstand. Sie versuchte ein Lächeln. Gestern Abend hatte sie ihr nochmals versichert, dass sie unschuldig war. Nicht kriminell, nur ausgesprochen dämlich, wie ihr Vater meinte. Dieser Einschätzung hatte sie nicht widersprochen. Ihre Anwältin, Frau Dr. Bäumer, war noch optimistisch gewesen... doch nun war es soweit: Maren von Löwitsch, 36 jährige Tochter eines deutschen Diplomaten und einer persischen Sekretärin, die Max von Löwitsch bei seiner damaligen Stelle in der deutschen Botschaft in Teheran kennen- und liebengelernt hatte, stand kurz vor ihrer direkten Überführung in die Justizvollzugsanstalt, oder besser gesagt, ins Gefängnis.
    
    Mit einem aufmunternden Blick verabschiedete sie sich von ihren Eltern. Die Beamtin, die sie eben unsanft zum Aufstehen gedrängt hatte, legte fest die hand um ihren Oberarm und zog sie in Richtung Ausgang; ihre Anwältin raunte ihr noch ein „Wir sehen uns morgen" zu, bevor Maren mit etwas ...
    ... unsicherem Schritt an der Seite der Beamtin den Saal verließ.
    
    Ein Mannschaftswagen der Polizei lieferte sie etwa 45 Minuten später am Haupteingang eines düster wirkenden Baus aus den Nachkriegsjahren ab, der für die nächsten 10 Monate ihr „zuhause" sein sollte. Mit fünf anderen Frauen wartete sie in einem engen und stickigen Raum, bis eine Wärterin den Raum betrat. „Ladies" begann sie mit einer knarzenden, unangenehmen Stimme, die das Befehlen gewohnt schien... „Ladies, willkommen kann ich Sie alle nicht heißen, denn jede von Ihnen ist eine Kriminelle, die sich eines Verbrechens schuldig gemacht hat. Persönlich kann ich auf Ihre Bekanntschaft verzichten, aber es ist mein Job, Ihnen nun den weiteren Ablauf und -- vor allem -- die Regeln unseres Hauses zu erklären." Ausufernd erläuterte sie die „Regeln", die in einer Kurzfassung auch „Fresse halten und parieren" hätten lauten können, wie Maren bitter bei sich dachte.
    
    Der Wärterin schien es besonderes Vergnügen zu bereiten den Strafenkatalog für mögliche Vergehen zu erläutern. Ihr feistes Gesicht, das von zwei kalt blickenden Augen dominiert wurde, verzog sich dabei zu einem beinahe diabolischen Grinsen, während sie ihre Hände in die üppigen Hüften stemmte. „Sie werden tun was ich, oder meine Kollegen Ihnen sagen", sagte sie noch, ehe sie sich abwandte. „Und einiges mehr...", murmelte sie grinsend in sich hinein.
    
    „Maren von Löwitsch" quäke die Stimme der Wärterin aus den altersschwachen Lautsprechern über den nun wieder ...
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