1. In Femonia Teil 01


    Datum: 07.04.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byponygirlie

    ... Spätestens binnen Jahresfrist müsste ihre Nachfolgerin bestellt werden. Zum jetzigen Zeitpunkt nahm die älteste Tochter von Kratexia diese Funktion übergangsweise wahr. Vermutlich würde eine nahe Verwandte mit Tochter die verstorbene Kratexia als regierende Fey beerben. Kratexias Töchter FemAlta Kura und FemAlta Aylin hatten noch keine Kinder und durften deshalb das Erbe nicht antreten. Aber das war nicht meine Sorge, dachte ich.
    
    Die Gerüchteküche in Femonia war hingegen nicht zu überhören. Jeder, der auch nur irgendetwas über die Verwandtschaft von Kratexia gehört hatte, beteiligte sich wild an der Spekulation.
    
    2.Öya
    
    Es war keine Freude für mich, dass Jasin wegziehen musste. Mein Vater sagte mir immer das es ja nur für 3-4 Jahre sei, aber das war für mich eine sehr lange Zeit. Wer sagte mir außerdem, dass in dem anderen Ort nicht eine andere Maid Jasin attraktiv finden würde und ihm vielleicht das Angebot machte, ihr Konsorte zu werden? Zudem es noch eine blonde, schlanke Maid ohne Sommersprossen sein konnte, die nach landläufigen Maßstäben viel hübscher war als ich.
    
    Mit Jasin in einen anderen Ort zu ziehen, war trotzdem keine gute Idee. Sowohl mein Vater als auch Selina, die Hebamme, sagten übereinstimmend, dass es darauf ankam, sich das Vertrauen der Frauen zu erwerben. Nur dann würde ich für das Amt als bestellte Hebamme der Feyschaft Femonia gewählt werden.
    
    Es war ein Konflikt. So viele junge Männer gab es nicht in Femonia und der junge Jasin war ...
    ... eindeutig der Attraktivste unter ihnen. Natürlich konnten wir beide in die große Stadt gehen, aber meine Ausbildung war noch nicht zu Ende. Wir hatten auch überlegt, dass er in der Stadt anfing und ich in gut einem Jahr nachkommen würde. Aber eigentlich wollte ich lieber in Femonia bleiben, wo mein alleinstehender Vater öfter meine Hilfe brauchte, denn ein männlicher Hilfsarzt wurde beileibe nicht von allen Frauen akzeptiert. Das er überhaupt für einen männlichen Hilfsarzt so gut da stand, war meiner als Ärztin so beliebten verstorbenen Mutter zu verdanken.
    
    Die traurige Alternative blieb also eine Art Wochenendbeziehung, wo ich ihn vielleicht am Samstag besuchen konnte und am Sonntag wieder zurückfuhr. Das würde aber auch nur dann funktionieren, wenn er nicht zu weit entfernt Arbeit als Koch fand und wenn der ihn anstellende Gasthof ‚Weiberbesuch' diskret duldete. Die meisten Wirtinnen waren da nicht sehr tolerant.
    
    In der Hinsicht kam es wie ein Donnerschlag, als ich am Freitag eine schriftliche Einladung von FemAlta Kura bekam. Sie bat mich darin, meinen Gebundenen mitzubringen. Selbstverständlich kamen wir der Bitte der regierenden Fey nach. Beide Schwestern wollten uns in dem imposanten, jahrhundertealten Backsteinbau auf der Anhöhe gegenüber der kleinen Stadt Femonia empfangen. Es war ein dreiflügeliger Bau, dessen linker Flügel allerdings nur alte Stallungen waren. Wir wurden im Speisesaal des Hauptflügels empfangen.
    
    „Maid Öya und Jungherrlein Jasin, ich werde mich kurz ...
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