1. Warhammer 40k: Morgane


    Datum: 08.04.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byGhostSong

    ... schöne Jägerin ein, legte locker einen Pfeil auf die Sehne ihres Bogens und schritt mutig in die dunklen Schatten des Finsterwaldes.
    
    Hsenaasl
    
    Mittlerweile war sie tief in den scheinbar endlosen Wald vorgedrungen, folgte unablässig weiter den Spuren, die sich durch den Waldpfad zogen. Es war unheimlich in dem Wald: Kein Vogel, kein Tier war zu hören, es herrschte absolute Stille und tiefste Nacht, liessen die knorrigen Äste, die an die knochigen Finger eines Skelettes erinnerten, doch kaum Licht den Waldboden berühren. Morgane kontrollierte ihre Furcht, ihre Sinne waren bis auf das Äusserste geschärft. Trotz der Stille spürte sie, dass sie beobachtet wurde, dass ihr jemand folgte. Niemals war sie schreckhaft oder gab viel auf das Altweibergeschwätz, doch mit diesem Wald stimmte etwas nicht. Von Vampiren und Hexen erzählte man sich, Teufeln, die in den Bäumen hausten und einen verschlangen, wenn man an den gewaltigen Wurzeln jener mächtigen Stämme einschlief. Von vergiftetem Wasser und verfluchten Orten. Es war schwer zu sagen, was stimmte und was nicht, oder ob überhaupt irgendetwas davon stimmte.
    
    Morgane war niemals zuvor in diesem Wald, sie verbrachte ihre bisherigen 24 Jahre in der Westmark, jenem wilden Hügelland, welches nicht unter der Kontrolle des Imperiums stand. Die Besatzer hatten einfach kein Interesse an der Wildnis und nach den Wildlandkriegen vor 30 Jahren ließen sie die Dörfer und Nomadenstämme im Westen in Frieden. Deshalb verstand Morgane den ...
    ... Überfall auf ihr Dorf nicht. Wieso nur jetzt?
    
    Plötzlich ein knacken im Gebüsch. In sekundenschnelle ging Morgane in die Hocke, hatte ihren Bocken hochgerissen und zielte auf jenes schwarze Gebüsch, aus dem das Geräusch kam. Sie verhielt sich ganz ruhig, ihre Sinne waren geschärft, sie war konzentriert, bereit, alles zu töten, was aus diesen Büschen kommen sollte.
    
    "Bitte nicht schiessen!", ertönte plötzlich eine tattrige Stimme. Ein alter Mann kam etwas unbeholfen aus dem Strauch gestolpert, gekleidet in lumpige Gewänder und gestützt auf einen schweren Wanderstock. Ängstlich sah er sie an und flehte: "Bitte nicht schiessen! Habt Erbarmen mit einem alten Wanderer! Bitte!" Morgane, die ihren Pfeil auf das runzelige Gesicht des Alten zielte, sah in seinen vor Angst geweiteten Augen. Er sah harmlos aus, ein alter Mann mit grauem, schütterem Haar, einem stoppeligen Bart und tief hängenden Tränensäcken. Es könnte ein Mönch sein. "Wer bist du?", fragte Morgane barsch, ohne ihren gespannten Bogen aus seinem Gesicht zu nehmen.
    
    "Bitte, gnädige Frau! Man nennt mich Hsenaals. Ich bin nur ein armer, alter Mann! Ich habe mich in diesem Wald verlaufen und sprang in die Büsche, als ich euch kommen hörte. Bitte, habt Gnade!" Er fiel auf die Knie und legte demütig den Kopf in den Dreck. "Bitte tut mir nichts!" Etwas peinlich berührt sah sich Morgane um, biss sich auf die Lippe nahm schließlich den Bogen herunter. "Es ist gut. Schon okay. Steh auf, bitte." Dankbar lächelnd sah Hsenaals sie an, ...
«1234...10»