1. Beziehungsunfähig 03


    Datum: 19.04.2021, Kategorien: Erstes Mal Autor: by1nerWieK1ner

    ... Fernseh-Serien-Folge ging ich dann auch schlafen. Ich schlief gleich im Wohnzimmer auf der ausgezogenen Couch. So konnte ich sogar fernsehen, bis ich einschlief. In meinem Zimmer gab es keinen Fernseher. Diesen Luxus gönnte ich mir, wenn meine Eltern nicht da waren.
    
    Mit tausend Gedanken im Kopf und den widersprüchlichsten Gefühlen schlief ich dennoch irgendwann ein; durchlebte eine unruhige Nacht.
    
    3.2 Das Sarah-Kuriosum
    
    Den darauf folgenden Tag brauche ich nicht weiter beschreiben.
    
    Wie ich am Vorabend von David erfahren hatte, war er an diesem morgen wieder zurück gefahren. Wenn ich ihn an dem Tag noch gesehen hätte, hätte ich ihm schon ein wenig auf der Fidel vorgespielt. Weil er mich gestern hatte hängen lassen. Aber bis zu seinem nächsten Besuch war sowieso alles wieder vergessen.
    
    Überwiegend war ich aufgeregt und nervös. Wobei Nervosität schon den Wettkampf gewann. Ich versuchte mich zu gut wie möglich auf alle Eventualitäten einzustellen.
    
    Von der Möglichkeit angefangen, dass der Abend ganz human vorüber ging. Über die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich irgendwann auf leisen Sohlen von einem wild knutschenden Pärchen absetzte. Bis dahin, verschiedene Fluchtszenarien durch zu spielen.
    
    Der Film ging ja erst um 8 los. Oder 18 Uhr? Sarah hatte mir nicht gesagt, in welchen Film sie wollten, so konnte ich nicht die Zeitung um Hilfe befragen. Am Besten wäre es, ich gehe 10 vor 8 los. Falls es dann doch 18 Uhr gewesen war, so sollte es halt nicht ...
    ... sein.
    
    Gegen halb sechs wurde ich unruhig. Aber ich zwang mich zur Ruhe. So schaffte ich es tatsächlich, mich eine Stunde lang zu beschäftigen. Meist mit dem Erledigen von sinnlosen Dingen. Socken ordnen zum Beispiel.
    
    Etwa gegen 7 Uhr bemerkte ich eine beginnende Gleichgültigkeit in mir aufsteigen. Ich hatte wohl meine Tagesration an Nervosität aufgebraucht.
    
    Halb acht viel mir ein, dass ich ja noch was für den Kinobesuch anziehen musste. Da keimte die Panik wieder auf. Darüber hatte ich bis dahin noch gar nicht gedacht.
    
    Ich inspizierte mein Bekleidungsresoure. Ich hatte gar nichts schickes.Aber warum sollte ich mich auch was schickes anziehen, war ja gar nicht mein Date.
    
    Also entschied ich mich für das Übliche. Aber nicht zu schäbig. War ja dennoch kein Alltagserlebnis.
    
    Da das Kino nur 15 Minuten Fußweg von mir entfernt war, ging kurz nach halb 8 los.
    
    Schaffte ich locker.
    
    Ich kam 10 Minuten vor acht an. Das Studium der Startzeiten zeigte, dass alle Filme um 20:15 Uhr begannen.
    
    Ich sah erst mal kein bekanntes Gesicht. Also warten. Es war schon 8 durch, und immer noch stand ich allein rum. War ich etwa einem Scherz aufgesessen?
    
    Ich fing bereits an zu überlegen, ob ich in diesem Falle wieder heim gehen solle oder alleine ins Kino. Da hörte ich jemanden meinen Namen rufen.
    
    Ich sah mich um und erkannte Sarah, die zu mir winkte.
    
    „Ben! Hier drüben!"
    
    Neben ihr stand ihr Date. Ungefähr einen halben Kopf größer als ich. Ziemlich hager. Kurze, braune Haare. ...
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