1. Meine Sabine


    Datum: 24.04.2021, Kategorien: Erstes Mal Autor: tommynorden

    ... hier im Raum, oder?
    
    Sabine hatte eine eigene Art, wie sie sprach, ihre langen braunen Haare mit einer charakteristischen Bewegung nach hinten warf, und wie sie mich, mit einem besonderen Blick, anschaute.
    
    Mutig geworden fragte ich sie kurz vor dem Aufbruch, ob wir uns nicht mal treffen könnten, sie lachte nur:
    
    "Vielleicht später!"
    
    Ich wusste jetzt schon, ich musste dieses Mädchen wieder sehn, egal wie. Rainer unterbrach uns dann.
    
    "Du, wir müssen gehen, ist schon fast Feierabend."
    
    Als wir an der Tür waren, rief Sabine mich noch mal zurück, sie legte mir die Hand auf die Schulter und hauchte mir ins Ohr: "Wir werden uns bestimmt wiedersehen."
    
    Dann noch ein Küsschen auf die Wange. Ich war komplett von der Rolle und wäre fast noch die Treppe runtergefallen.
    
    "Na, die hat dir aber den Kopf verdreht!", lachte Rainer, der mich glücklicherweise festgehalten hatte.
    
    In der Tat, Sabine war in meinem Kopf und wollte da auch nicht mehr raus.
    
    *
    
    Die nächsten Tage verliefen ohne größere Zwischenfälle, ich machte meine Arbeit mehr oder weniger mechanisch, denn Sabine ging mir absolut nicht aus dem Sinn. Täglich dachte ich an sie, erinnerte mich an unsere Unterhaltung und spürte immer noch diesen besonderen Blick aus ihren schönen Augen. Ein paar Mal, wenn ich in der Gegend war, stand ich vor Teddys Tür, traute mich aber nicht reinzugehen. Rainer war bei einem größeren Auftrag auswärts eingeteilt, den konnte ich daher auch nicht fragen.
    
    Da ich auch ...
    ... nichts von ihr hörte, war ich mir sicher, dass sie mich wahrscheinlich schon vergessen hatte. Aber wie auch hätte sie sich melden sollen, denn an so etwas Profanes wie Adresse oder Telefonnummer hatten wir nicht gedacht.
    
    Dann an einem Donnerstagmorgen, ich kam wie immer um halb sechs in die Firma, alle Kollegen waren ausnahmsweise schon da und ich staunte nicht schlecht. Holger stand auch bei der Arbeitseinteilung für den heutigen Tag dabei.
    
    "Teddy!" rief ich ganz aufgeregt, der drehte sich um, begrüßte mich herzlich und grinste dann breit. Kurze Zeit später fiel ihm etwas ein.
    
    "Hey Michael, warte mal, ich glaub', ich hab da was für dich."
    
    Er suchte kurz in seiner Jacke und drückte mir dann einen etwas zerknitterten Brief in die Hand.
    
    "Der ist von Sabine!", sagte er und sein Grinsen wurde noch breiter.
    
    Rainer lachte laut los.
    
    "Donnerwetter, Michael, du hast ja eine Verehrerin! Und was für eine hübsche!"
    
    Alle lachten!
    
    Ich merkte wie mir das Blut in den Kopf stieg. Werner, ein älterer Kollege frotzelte:
    
    "Och wie süß, unser Kleine wird ja ganz rot!"
    
    Und nun hatte er die Lacher auf seiner Seite und ich fühlte mich überhaupt nicht gut dabei.
    
    Ich nahm mein Werkzeug, die Auftragskarte von Horst und grinste etwas unsicher.
    
    "Lasst mich doch in Ruhe, oder seid ihr etwa neidisch?"
    
    Und ohne die Antwort abzuwarten bin ich rausgestürmt.
    
    "Blöde Hammel!", dachte ich bei mir, dann bin ich in den Aufenthaltsraum gegangen und hab erst mal einen Kaffee ...
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