Meine Sabine
Datum: 24.04.2021,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: tommynorden
... getrunken, frühstücken konnte ich nichts. Dann holte ich den Brief raus, mit fast zittrigen Händen riss ich ihn auf und begann zu lesen: ________________ Hey Michael, hast du mich denn schon wieder vergessen? Ich warte hier seit Tagen auf ein Lebenszeichen von dir. Und ich dachte du wolltest mich wiedersehen. Wenn du doch noch Interesse hast, dann ruf doch mal an. Tel 0761/4711, ich beiße auch nicht. Bis bald, Sabine ________________
Ich war ganz baff; mein Herz machte ein Doppelsprung seitwärts, sie hatte es tatsächlich ernst gemeint, dass wir uns wiedersehen sollten.
Ich trank mein Kaffee aus, steckte den Brief ein und wollte gerade gehen, da kamen mir drei Kollegen entgegen, Teddy, Rainer und auch Werner.
"Hey Kleiner, war nicht so gemeint, ich wollte dich nicht ärgern", betonte Werner.
"Nimm es uns nicht krumm, war ja nur Spaß!", sagte auch Rainer.
"Ist schon gut, war ja nicht schlimm, aber entschuldigt mich, ich hab keine Zeit mehr. Ich muss weiter. Tschüs!"
Damit ließ ich die Drei stehen, und ging zu Fuß zu meiner heutigen Baustelle, gleich um die Ecke, nur vier Häuser weiter. Zum Glück konnte ich heute fast ganz allein arbeiten. Lediglich Horst schaute zweimal kurz rein und vergewisserte sich, dass alles in Ordnung war.
Ich machte mehrmals kurz Pause, holte den Brief aus der Tasche und musste ihn immer wieder lesen, so dass ich ihn zur Mittagspause längst auswendig konnte. Dazu dachte ich fast pausenlos an Sabine. Ich sah die ganze Zeit ihr ...
... Gesicht vor meinen Augen, spürte ihren besonderen Blick und hörte ihre Stimme in meinem Kopf. Ich musste mich regelrecht zwingen, meine Arbeit richtig zu machen.
Als es schon Mittag war, kam ich in der Pause, an der frischen Luft spazieren gehend, an mehreren Telefonzellen vorbei. Ich blieb stehen, überlegte, ob ich in eine Zelle eintreten sollte und traute mich plötzlich doch nicht bei Sabine anzurufen.
Erst am Abend, auf dem Rückweg nach Hause, nahm ich endlich all meinen Mut zusammen. Ich musste jetzt ihre Stimme zumindest hören.
"So, jetzt oder nie!", dachte ich, ging in die Zelle, warf Geld ein und mit zitternden Händen wählte ich Sabines Nummer. Es tutete, dann meldete sich eine tiefe Stimme.
"Ja, Meyer!"
Da ich stockte, erklang die Stimme wieder.
"Hallo, wer ist denn da?"
Ich stammelte nur.
"Ja, hallo, äh ... ich hätte gerne Sabine gesprochen."
"Moment bitte" sagte der Mann nicht unfreundlich. Ich wartete eine kurze Weile, dann kam sie ans Telefon. Ganz aufgeregt hörte ich endlich wieder ihre Stimme.
"Hallo, hier Sabine Meyer!"
"Ja, hallo, hier ist Michael! Kannst dich noch erinnern?"
Was für eine blöde Frage. Fiel mir denn nichts Besseres ein?
Sie lachte aber nur.
"Aber klar doch, es ist schön, dass du dich meldest."
Ich war direkt glücklich, jetzt so ihre Stimme zu hören.
Ich erfuhr das der Mann an der Strippe ihr Vater war, dass sie gerade Musik in ihrem Zimmer gehört hatte und nachdem wir uns circa zehn Minuten weiter so ...