1. Coitus Punk - Kapitel 04


    Datum: 27.04.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byHarus

    ... diese Rolle war, wurde er doch ungewollt in die ganze Sache hineingezogen.
    
    Gemeinsam kletterten sie die Rutsche hoch und verharrten oben, lugten durch die Öffnung nach draussen. «Wie wollen wir die beiden überhaupt finden?», fragte sie leise, denn sie hatte keine Ahnung, wo der Tunnel hinführte. «Es gibt einen Ort, nicht weit von hier, wo sich schon öfters Verbrecherbanden niedergelassen haben. Dahin werden sie gehen,» sagte der Dämon mit zerknirschtem Gesicht, während er immer wieder leise Flüche ausstiess.
    
    «Und wie sollen wir dahin kommen?», fragte Minoa. Der Dämon antwortete nicht, sondern stieg aus der Rutsche und schlich zum Überdach neben dem Haus, wo der Schimmel an einer Tränke stand und fröhlich wieherte.
    
    Rasch sattelte er das Pferd und stieg auf, Minoa war erst unschlüssig, bis er ihr eine Hand entgegenstreckte, an der sie sich in den Sattel ziehen liess. Hinter ihm sitzend hielt sie sich an seiner Hüfte fest, als er den Schimmel langsam und möglichst leise nach vorne trieb.
    
    Schon nach wenigen Metern wurde aber die erste Harpye auf sie aufmerksam und forderte sie auf anzuhalten. Sofort ging das Pferd in einen Galopp über, wurde schneller, bis sie nur so durch das Dorf flogen. Minoa musste sich nun an ihn klammern, um nich abgeworfen zu werden und die Harpyen rannten ihnen hinterher, warfen mit Schleudern und Speeren. Auf der Brücke stoben die Wache haltenden Harpyen zur Seite, um nicht unter die Hufe des Pferds zu geraten.
    
    Erst als das Dorf nicht ...
    ... mehr zu sehen war und auch das Kreischen und Gackern verstummte, verlangsamten sie den Ritt und gingen in leichtem Trab weiter. Minoa liess die Arme um den Dämon gelegt und es schien ihm nichts auszumachen.
    
    Sie vermisste ihren Hut, denn der Regen wurde nicht schwächer, während sie einen Trampelpfad entlang durch den Wald ritten. Zu ihrer Rechten hörten sie das Rauschen des Flusses, sie folgten seiner Fliessrichtung.
    
    Es dunkelte bereits ein, als sie an einer Böschung anhielten und vom Pferd stiegen. Von dort konnten sie den Wachturm sehen, der in den Fluss hinein gebaut worden war und nur über eine Brücke zu erreichen war.
    
    Die Harpyen standen in einer Schaar am Flussrand und überlegten scheinbar, wie sie den Turm stürmen konnten, denn die Zugbrücke war hochgezogen und an der Aussenseite des Gemäuers waren nur einge schmale Schiessscharten zu erkennen
    
    «Dort sind der Zwerg und die Hyäne? An den Harpyen kommen wir niemals vorbei, oder hast du vor dich durchzukämpfen?», sagte Minoa. «Nein, es sind zu viele und auch wenn wir sie besiegten, wäre da immer noch die Zugbrücke,» sagte der Dämon und wandte sich um, um tiefer in den Wald zu laufen, den Schimmel hinter sich herführend. «Komm, es gibt noch einen anderen Weg in den Turm. Einen versteckten Tunnel, den die Verteidiger im Falle einer Belagerung nutzen konnten.»
    
    Minoa fragte sich, wie er an diese Informationen gekommen ist, und während sie durch den Wald liefen, sank die Sonne unter den Horizont und irgendwann bekam ...
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