1. Das Kartenhaus 02


    Datum: 30.04.2021, Kategorien: Hausfrauen Autor: byCarmen44

    ... überzeugen. Wir hatten bisher eine sehr schöne und reizvolle Beziehung. Ich habe mich in dich verliebt. Daran kann ich nichts ändern. Das ist nun mal so!" Lara drückte sich an mich, als wäre es das letzte Mal.
    
    Was es dann auch war.
    
    Wir blieben Freundinnen. Beste Freundinnen. Bis heute. Ohne jemals wieder Sex miteinander zu haben.
    
    Lara hat später eine andere Frau kennengelernt und mich ihr vorgestellt.
    
    Susanne passte wirklich perfekt zu „meiner" Lara. Schon deshalb, weil sie mich akzeptierte und mich nicht als Nebenbuhlerin sah.
    
    Nun hatte ich nicht nur eine, sondern gleich 2 „beste" Freundinnen, bei denen ich immer ein willkommener Gast war.
    
    Das war sehr beruhigend und für mein schwaches Ego von größter Bedeutung. Ich durfte die Beiden anrufen, wann immer mir ein Problem zu schaffen machte. Und Probleme hatte ich derzeit reichlich.
    
    Falsch. Eigentlich hatte ich nur ein Problem. Und das hatte einen Namen. MICHAEL.
    
    Der Mann geisterte von morgens bis abends durch meine Gedanken. Als wäre das nicht genug, drang er in der Nacht auch noch in meine Träume ein.
    
    Das konnte so nicht weitergehen. Mein Nervenkostüm war zum bersten gespannt. Ich tat etwas, was jenseits aller Vernunft lag. Dabei vertraute ich auf die Waffen der Frau, auf das Insiderwissen und darauf, dass ich wirklich den passenden Moment erwischen würde.
    
    Ich nahm mir eine Woche Urlaub und setzte ein kleines Vermögen auf eine Karte. Friseurin, Kosmetikerin, Nagelstudio und natürlich Lara`s ...
    ... Boutique.
    
    Ich gönnte mir ein leichtes, enganliegendes Neckholderkleid mit einem recht gewagten Ausschnitt. Dazu Heels mit 10cm Absätzen. Michael mochte es, wenn ich mich sexy kleidete. Ich drehte mich vor dem großen Spiegel und ich gefiel mir.
    
    „Du siehst traumhaft aus. Jetzt willst du es aber wissen?" Lara grinste breit.
    
    „Ja. Ich hole ihn mir zurück", erwiderte ich kampflustig.
    
    Eine Stunde später stand ich vor seiner Wohnungstür. Aufgebretzelt wie ein Filmstar bei der Oscar-Verleihung.
    
    Meine Fingerspitze kreiste um den Klingelknopf, auf dem nur Michaels Name stand. Offensichtlich wohnte er nicht mit diesem Mädchen zusammen.
    
    Warum zögerte ich? Aus Angst vor der eigenen Courage?
    
    Wie würde er reagieren? Es gab nur zwei Möglichkeiten.
    
    Entweder er ließ mich vor der Tür abblitzen. Oder er würde mich in die Wohnung bitten. Was ich für wahrscheinlicher hielt. Michael war viel zu höflich, um mich abzukanzeln.
    
    Ich drückte den Knopf. Das mir so vertraute Ding Dong erklang.
    
    Ich zählte leise bis 27, als sich die Tür öffnete.
    
    Michael stand in einer Jogginghose, einem weißen T-Shirt und nassen Haaren vor mir.
    
    Er sah mich ungläubig, aber nicht unfreundlich an. Sein Blick wanderte an mir hinab. Ich glaubte, eine leichte Bewunderung bemerkt zu haben. Das wertete ich als Teilerfolg.
    
    „Darf ich reinkommen?", fragte ich leise.
    
    Ohne ein Wort zu sagen, öffnete er die Tür noch weiter und gab mir mit einer Armbewegung den Weg in seine Wohnung frei.
    
    Zielstrebig ...
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