1. Adams Töchter: Die Geschichte zwei


    Datum: 14.05.2021, Kategorien: Erstes Mal Autor: byKrystanX

    ... fühlte dieses unruhige Kribbeln in ihrem Schritt.
    
    Immer noch war der Soundtrack des Liebesspiels allgegenwertig. Er steigerte sich noch, während Lena sich etwas Furchtsaft in ein Glas goss. Ihre Hand zitterte. Sie konnte nicht anders, als wieder an die Beiden zu denken.
    
    Sie trank und der feuchte Saft ergoss sich in ihren ausgetrockneten Mund. Er schmeckte gut, regte ihre Sinne an, doch war sie nicht bei Sinnen. Noch während sie ihre Lippen am Glas festsaugte, waren die Bilder des erlebten erneut in dem Kopf des Mädchens. Ihre sexuellen Erfahrungen waren bis jetzt immer nur akademischer Natur. Erotik kannte sie aus Büchern, Zeitschriften, dem Internet und Fernsehen. Das Liebesspiel ihrer Schwester zu beobachten war etwas vollkommen neues.
    
    Ihre Tante und ihr Onkel hatten das Mädchen nach den traumatischen Erlebnissen des 14. Junis 2004 so gut es ging von allem abgeschottet. Natürlich konnten sie nichts von dem, was passiert war rückgängig machen. Sie konnten ihnen nichts von dem zurückgeben, was ihnen dieser Tag geraubt hatte, und trotzdem glaubte sie, die Kinder, und besonders Lena beschützen zu müssen.
    
    Während Angie Jahre lang zum Therapeuten musste, spielten ihr ihre Verwandten die heile Welt vor. Lena wusste, dass sie diese Welt nicht real war. Lena wusste, dass die Welt da draußen blutig und brutal war. Sie hatte Adams Blut gesehen. Sie hatte das Blut an dem Körper ihrer Schwester gesehen. Sie hatte die Polizei gerufen. Trotzdem dachten die Erwachsenen, das ...
    ... Kind beschützen zu können. Oder wollten sie sich selbst damit beschützen? Ihrer Erinnerungen an diesen Tag waren seltsam verworren und jedes Mal schienen sie auf ihre Art anders sein. In den 7 Jahren hatte sie nicht einmal mit ihrer großen Schwester darüber geredet. Niemand hatte mit ihr darüber geredet. Alle wollten diesen Tag am liebsten Totschweigen, als hätte es ihn und all das Blut nie gegeben.
    
    Lena verdrängte den Gedanken aus ihrem Kopf. Einen Moment lang überwand der Schrecken vergangener Momente, all die Unruhe der Gegenwart. Ihr Blick fiel auf die Küchenmesser, die in ihrem soliden Block auf die Benutzung warteten. Es waren die Waffen eines Mörders. Oder dienten sie dem Schutz?
    
    Ihre Finger griffen nach einem der Messer, berührten den Griff ohne ihn zu umschließen. Es fühlte sich seltsam an. Seit damals hatte sie niemals mehr ein Messer in die Hand genommen. Oder war es ihre Schwester? Der Gedanke war zu schrecklich, zu unfassbar, sie wollte ihn nicht weiter Tragen und ihr Verstand blendete ihn augenblicklich für sie aus. Lena wendete sich ab und verließ die Küche.
    
    Der Weg zurück in ihr Zimmer war erneut eine Tortur für das Mädchen. Die angehende Abiturientin schlich abermals an der weit geöffneten Tür des Gästezimmers vorbei. Der Geräuschpegel hatte deutlich abgenommen. Ihre Neugier nicht unterdrückend, spähte sie aus dem dunklen Gang in den durch den Mond erleuchteten Raum.
    
    Ihre Schwester und Mick lagen verkehrt zueinander in der 69er Stellung. Angie lag ...
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