Der Pornograf XI - 06
Datum: 27.06.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byrokoerber
... sich etwas davon, wenn sie derzeit auch noch keine Aufträge haben. Hard Work geht noch vor Hard Core."
„Na gut. Und wie kommen wir dahin, nach ... wie heißt das Kaff noch mal?"
„Neubrück. Und ein Kaff? Es soll sehr schön sein, das ganze Gebiet dort. Sei also besser vorsichtig mit pauschalen Verunglimpfungen", wies mich mein Weib zurecht. „Wir fliegen nach Berlin und dort mietest du ein Auto. Dann geht es südöstlich zur E30, Richtung Frankfurt/Oder. In Jacobsdorf werden wir erwartet und zum Ziel geleitet. Du alter Meckerer, wenn es um etwas Neues geht, was du nicht kennst."
Ich packte meinen Fotokoffer. Lis fühlte sich für den Rest zuständig.
***
Der Flug war angenehm und relativ pünktlich. Um elf Uhr waren wir bereits da. Ich wollte mir eigentlich einen Geländewagen mieten, hatte ich doch von den angeblich schlechten Straßen gehört, dann wurde es doch nur ein VW-Passat. Etwas anderes war nicht da. Eine neuere Straßenkarte bekam ich auch. Lis besorge noch etwas zum Trinken, dann ging es los. Also Berlin kannte ich ja so halbwegs, obwohl ich mich natürlich mächtig verfranzte, den Weg auf die E30 fand ich dann aber doch. Ich konnte mir Zeit lassen, wir waren erst zwischen ein und zwei Uhr verabredet.
Jacobsdorf. An der Ortseinfahrt, wie verabredet, stand ein weißer Polo, fast unter dem Ortsschild. Nikita lief ein wenig gelangweilt umher. In einem Passat mit Berliner Nummer hatte sie mich wohl nicht vermutet -- sie schaute etwas überrascht.
„Ihr seid ja ...
... tatsächlich pünktlich", rief sie uns entgegen und kam auf uns zu. Natürlich stiegen wir aus, um sie zu begrüßen. Ein junger Mann kämpfte sich aus dem Fahrersitz. „Das ist Norbert, genannt Nobbi, unser Mann für alles. Er ist als Majordomus eingeplant", wurde er vorgestellt. „Er fährt voraus, ich fahr' mit euch", wurde uns beschieden, als wir auch Nobbi begrüßt hatten.
In so weit hatte Lis schon recht, die Landschaft gab wirklich etwas her, wenn sie auch recht flach war. Felder, Wiesen, kleine Ortschaften zwischen lichten Waldungen. Aber auch reichlich Gewässer. Wohl von der Spree einerseits und der Oder andererseits gespeist, rief ich mir die Landkarte ins Gedächtnis. Ein wenig erinnerte es an Ostfriesland, wenn hier auch kein kühler Wind blies. Nach gut einer halben Stunde tauchte er auf, der Fotopark-Ost. Fast alleine in der Landschaft, ragte vor allem das, wie Mohammed es nannte, Verwaltungsgebäude etwas unpassend dreistöckig in die Landschaft. Dann kamen mir die Scheunen ins Blickfeld. Ganz offensichtlich waren bereits drei Neue dazwischen entstanden. Wir hatten einen Bogen gefahren und kamen jetzt von Süden auf einer zwar schmalen aber guten Straße auf das Gelände zu. Links neben dem geöffneten Eingangstor standen bereits sechs dieser Nur-Dach-Häuser. Fundamente für weitere, auch rechts des Tores, waren bereits gegossen. Das Zentrum, der große Platz, war etwa zur Hälfte mit offensichtlich altem Blaubasaltstraßenbelag in hübschen Mustern bedeckt. Dazwischen waren Beete und ...