Der Pornograf XI - 06
Datum: 27.06.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byrokoerber
... ihrer Brüste frei. Die Beine waren schlank und kaum von dem kurzen einfachen Rock bedeckt. An den Füßen trug sie diese modernen Joggingschuhe. Es dauerte etwas, bis ich sie als das Model erkannte, das ich häufig auf den Bildern von Egon gesehen hatte. Das lag jedoch einzig daran, dort hatte sie blonde Haare.
Die Begrüßung war schnell erledigt. Leider hielt sich Britta, fast scheu, etwas zurück. Aber Egon kam gleich zu Sache.
„Mohammed machte mir das Angebot, ich könne, unter Umständen, hier die fotografische Leitung übernehmen. Sie, Herr Oktober, würden dies entscheiden. Um es kurz zu machen, ich weiß natürlich längst wer und was sie sind. Ihre Bilder sprechen ja eine Sprache für sich. Ich habe selbstverständlich auch über die dynamische Fotografie gelesen und sehr wohl erkannt, welche Vorteile sie bietet. Sie hat sich ja weitgehend durchgesetzt. Leider habe ich nicht das Geld dazu, mich zu einem ihrer Seminare in Italien zu melden. Alleine, ohne Hilfe, diese Technik zu erlernen, hielt ich bisher für falsch -- nur zu leicht, kann so etwas in die Irre führen", legte der Mann mit seiner Einführungsrede los.
„Also erst einmal eines", reagierte ich lächelnd. „Wir im Fotopark duzen uns alle. Das werden wir auch hier im Osten so halten. Ränge und Titel zählen bei uns nichts, nur das Können zählt. Nikita hat mir ein Album von dir gezeigt. Fotografieren kannst du zweifellos. Du hast den richtigen Blick ein Motiv aufzufassen. Die Grundbegriffe der dynamischen Fotografie wirst ...
... du schnell drauf haben -- hier im Fotopark wirst du auch genug Möglichkeit finden zu üben. Denn gerade üben ist die wichtigste Voraussetzung. Daher dauern unsere Seminare ja auch so lange."
„Das habe ich mir auch erhofft", reagierte Egon. „Da scheint der Fotopark ja vernünftiger zu sein, als viele Verlage, bei denen ich mich beworben hatte. Von dort kamen nur Absagen. Zu unmodern, was meine Bilder betraf und zu alt, was mich betraf. So etwas frustriert."
„Ich werde gleich versuchen, für uns heute noch eine erste Gelegenheit zu finden. Britta, deine Frau ist doch Model. Ich denke sie steht dir auch Model für erste Versuche. Wäre das Okay?"
„Na klor", kam es kurz von Britta.
„Dann hab ich nur noch Frage", sprach ich Egon an. „Was hast du für Kameras?"
„Ich habe eine Nikkon, ein Jahr alt, aber auch noch eine gute alte Leica."
„Keine moderne Digitalkamera?", hakte ich nach.
„Dazu hat das Geld noch nicht gereicht", kam es etwas betrübt rüber.
„Kein Problem. Ich habe drei solcher Kameras dabei. Da kann ich dir gut eine zum Üben leihen. Der Vorteil ist halt, man kann mit denen sofort Ergebnisse sehen."
„Das wäre sehr freundlich von ihnen .. ahm ... dir. Aber ob ich mir in Kürze so etwas leisten kann?"
„Das hängt nur davon ab, wie du dich gleich anstellen wirst. Klappt alles so, wie wir uns das erhoffen, kannst du dir bereits Montag nicht nur eine leisten. Auch alles notwendige Zubehör. Mohammed wir dir auf meine Bitte hin gleich dein Honorar auszahlen, ...