1. Raucherpause 01


    Datum: 01.07.2018, Kategorien: BDSM Autor: byplusquamperfekt

    ... schmeckt auch alles klasse. Ja, gern", antwortete sie auf meine unausgesprochene Frage nach einer erneuten Füllung ihrer Kaffeetasse.
    
    „Aber zusammenziehen wolltet ihr nicht?"
    
    „Er schon, ich nicht. Ich brauche mein eigenes Reich, meine Freiheit. Um ganz ehrlich zu sein ... ich weiß nicht, wie lange das noch mit uns gutgeht. Er kommt mit vielen Seiten von mir nicht so gut zurecht."
    
    Ich fragte mich, was diese Seiten wohl sein könnten. Sie unterbrach die Konversation, um sich dem Rest ihrer Brötchen-Hälfte zu widmen. Ich wartete artig, bis sie in der Lage war, die Unterhaltung fortzuführen.
    
    „Vielleicht noch ein Croissant?"
    
    „Nee, danke, jetzt bin ich echt pappsatt. Wollen wir auf den Balkon?"
    
    „Wir können hier rauchen, im Winter tue ich das eh. Und wenn Gäste da sind."
    
    Sie nickte zufrieden und nahm die angebotene Zigarette sofort an.
    
    „Danke, meine sind in der anderen Hose. Eure Küche gefällt mir. Sehr gemütlich. Gab es die Regale so zu kaufen, oder hast du die selbst gemacht?"
    
    „Das ist ein ganz einfaches System aus dem Baumarkt. Ich mag Naturholz."
    
    „Ich auch. Wir scheinen ja so einige Vorlieben zu teilen. War das eine indische Fahne im Flur? Ihr wart auch in Indien?"
    
    Aha, daher wohl die außersaisonale Bräune. Wir tauschten Geschichten aus, sie war gerade vier Wochen in Goa gewesen, wir hatten ein halbes Jahr in Tamil Nadu verbracht. Bei der anschließenden Wohnungsführung zeigte ich ihr meinen kleinen Altar, mit Figuren indischer Gottheiten, der sich ...
    ... in unserem Schlafzimmer befand.
    
    Sie lächelte plötzlich sehr eigenartig und sah mich lange an. Mir wurde heiß und kalt, ohne dass ich mir erklären konnte, warum. Erst als sie sich von der Kommode wegdrehte, über der sich das kleine Regal mit den Figuren befand, sah ich die Ursache ihrer Belustigung.
    
    Die Handschellen. Ich hatte bei meiner manischen Aufräumaktion vergessen, die Handschellen wegzuräumen. Teufel auch. Ich fühlte, wie mir das Blut in den Kopf schoss. Ihr Lächeln vertiefte sich. Meine Verwirrung auch, als sie nonchalant mit dem Finger über das Metall fuhr und sagte:
    
    „Wir scheinen wirklich etliche Vorlieben zu teilen."
    
    Der Satz traf mich wie ein Hammerschlag. Mein Versuch zu lächeln missglückte fürchterlich, wie ich in der spiegelnden Fensterscheibe sah. Ihr prüfender Blick war von einem Poker-Face begleitet, das mir jedwede Hoffnung auf das Ablesen ihres Gemütszustandes nahm. Ihr Blick fiel auf den Wecker am Bett.
    
    „Scheiße, schon zwölf Uhr ... ich mach mich dann vom Acker. Tolle Wohnung, richtig gemütlich. Danke für das geile Frühstück, ich bin so vollgefressen, dass ich Mühe haben werde, die Leiter raufzukommen."
    
    „Keine Ursache."
    
    Ich geleitete sie zum Balkon, erleichtert, aber irgendwie auch enttäuscht. Anstatt ihren Weg auf ihre Seite des Balkons fortzusetzen, hielt sie plötzlich und unvermittelt an, so dass ich fast in sie hineingerannt wäre.
    
    „Na los, verführ mich", verkündete sie mit einem Blick, der mir durch und durch ging.
    
    „Was ... ...
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