1. Deus ex machina Teil 05


    Datum: 09.07.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byUnfein

    ... ärgerlich.
    
    Aber sie entdeckte etwas anderes. Und zwar, dass es noch einen weiteren Gegner gab, der es sich direkt in ihrer Nähe mit einem Sniperlasergewehr auf dem Dach des benachbarten Hauses bequem gemacht hatte.
    
    Der einzige Grund, warum er sie nicht bemerkt hatte, war, dass er fortwährend durch sein Zielfernrohr die Straße observierte.
    
    Ihre eigene Position war nur wenige Meter von ihm entfernt.
    
    Wie hatte ihr das entgehen können?
    
    Vermutlich lag es daran, dass sie zu wenig echte Kampferfahrung im Feld besaß.
    
    Umgehend scannte sie die oberen Bereiche der anderen umliegenden Gebäude und fand tatsächlich, in einiger Entfernung, einen weiteren Scharfschützen.
    
    Damit erhöhte sich die Gesamtanzahl der Gegner auf acht. Dieser Umstand erforderte es ihre vorherigen Optionen erneut zu überdenken.
    
    Die Androidin fragte sich, ob die beiden wohl in regelmäßigen Zeitintervallen per Funk eine Statusmeldung an ihre Mitstreiter im Haus sendeten?
    
    In diesem Fall musste sie, sobald sie sie ausgeschaltet hatte, schnell handeln. Sie beschloss, erneut erst einmal abzuwarten um sich ein Bild über die Abläufe zu verschaffen.
    
    Sie hatte Zeit.
    
    Es würde noch knapp zweieinhalb Stunden dauern, bis die künstliche Sonne aufging.
    
    Zudem vermied eine gründliche Analyse der Situation und ein besonnenes Vorgehen Fehler.
    
    Selen stellte sämtliche Sensoren auf Maximum und verharrte in ihrer Position. Um die Wartezeit zu nutzen, entwarf sie neue potentielle Szenarios.
    
    Eine ...
    ... denkbare Alternative war ein Ablenkungsmanöver. Es konnte die Mannschaft aus dem Haus ins freie Gelände locken und dort standen ihre Chancen wesentlich besser.
    
    Sie spähte zur Straße hinunter und entdeckte dort einige parkende Gleiter. Das eröffnete neue Möglichkeiten.
    
    Das Gerüst eines Plans reifte in ihrem kybernetischen Gehirn. Die einzige Unwägbarkeit war bei dieser Variante, ob die Likianer das Gebäude verließen oder sich darin verschanzten. Die Wahl die sie treffen würden entzog sich natürlich ihrer Kontrolle, aber vielleicht konnte sie ihre Gegner ja bei der Entscheidungsfindung ein wenig in die richtige Richtung schubsen.
    
    Sie hackte sich in die Bordcomputer von drei Gleitern ein, bis sie Zugriff auf die wichtigsten Funktionen hatte. Dies war hoch kompliziert und kostete sie fast eine halbe Stunde, aber es war vertretbar für den Nutzen, den es ihr bringen konnte.
    
    Zu ihrer Freude stellte sie fest, dass zwei der Fluggeräte vom likianische Handelskontor gemietet worden waren und somit höchstwahrscheinlich von ihren Gegnern genutzt wurden.
    
    Selen grinste.
    
    Das konnte von Vorteil sein.
    
    Vor allem, falls sie in ihren Fahrzeugen fliehen wollten.
    
    Aber nun galt es zuerst die beiden Scharfschützen loszuwerden.
    
    Derjenige in ihrer unmittelbaren Reichweite hatte bisher sein Funkgerät noch nicht benutzt, somit konnte sie sich Zeit lassen.
    
    Lautlos schlich sie sich von hinten an sein Versteck heran, die letzten zwei Meter jedoch legte sie auf dem Boden kriechend ...
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